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New Order – Lost Sirens

Ein Kritikpunkt vieler Fans am 2001 veröffentlichten Comebackalbum „Get Ready“ – oder vielleicht war es auch eine Stärke – waren die ungewohnt dominanten Gitarren, die Hinwendung zum Indierock und die gleichzeitige Abkehr vom Synthiesound der 80er. Mit „Waiting For The Sirens Call“ versuchten Bernhard Sumner und Peter Hook im Jahre 2005, eher am früheren Sound der Band anzuknüpfen, was dann wieder auf breiteren Beifall bei Kritikern und Fans stiess. 8 Jahre später geht es an das Erbe:  New Order Bassist Peter Hook gab 2007 die Auflösung der Band bekannt, Sänger Bernard Sumner und Schlagzeuger Stephen Morris machten ungeachtet dessen weiter und traten mit neuformierter Band auf diversen Festivals auf.

Trennungen sind immer unschön. Vielleicht wäre es besser gewesen, unter einem anderen Namen weiterzumachen. Nichtsdestotrotz erschien dieser Tage mit dem Minialbum “The Lost Sirens” eine Zusammenstellung von sechs bisher gänzlich unveröffentlichten Songs. Diese stammen aus den Recordingsessions zu “Waiting For The Sirens Call”, was man den Stücken durchaus anhört. Zusammen mit weiteren, neuen Stücken sollten diese ein neues Album bilden, dazu kam es aber nicht mehr. „I´ll Stay With You“ beginnt mit dem Sound eines alten Synthie, bekommt aber dann gleich die Kurve hin zum poppigen Sound des letzten Albums. Auch „Sugarcane“ kommt mit knarzendem Synthie-Bass. „Recoil“ hat dann die dezent eingearbeiteten, gelobten und gepriesenen Bassläufe Hooks. „Californian Grass“ und „Hellbent“ dürften die Radio/Club-Hits des Minialbums sein. “Hellbent” erschien bereits in einer anderen Version auf der Joy Division/New Order Retrospektive “Total: From Joy Division To New Order”. „Shake It Up“ tönt wie ein Disco-Mash-up eines New Order Songs – sehr gewöhnungsbedürftig, aber nicht uninteressant. „I´ve Got A Feeling“ mit seinem tollen Refrain ist da schon wieder vertrauter. Mit einem bisher unveröffentlichten Mix von “I Told You So” kommt “Lost Sirens” auf insgesamt acht Tracks und hinterlässt einen starken, für eine Compilation sehr homogenen Eindruck. Elektronik, Gitarren, Hooks Basslines, der sanfte Gesang von Sumner: So klingt bzw. klang New Order. Bleibt zu hoffen, dass die Band sich wieder zusammenrauft.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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