Oomph! – XXV
Lange war es still um Oomph!. Wenn man bedenkt, dass ihre großen Hits schon etliche Jahre zurück liegen. Damals war die Band mit ihrem Album „Glaubeliebetod“ in aller Munde. Besonders der Titel „Gott Ist Ein Popstar“ oder „Träumst Du“ sorgten damals für ordentlich Aufmerksamkeit. Zwar gab es in der Zeit dazwischen das Album „Des Wahnsinns Fette Beute“, jedoch blieb der Erfolg von „Glaubeliebetod“ nicht wirklich bei der Masse haften.
Interessant ist vor allem der Werdegang der Band, in Hinsicht auf deren musikalischen Entwicklung. Wenn man bedenkt, dass die Band eigentlich aus der schwarzen Szene stammt und Titel wie „Der Neue Gott“ damals schrieben und heute mehr oder minder in Neuen Deutschen Härte Genre angekommen sind, ist das doch ein krasser musikalischer Bruch, der zumindest für Oomph! Fans der ersten Stunde ziemlich hart war. Jedoch hat die Band dadurch an öffentlicher Aufmerksamkeit deutlich dazu gewonnen, wie man an Titeln wie „Augen Auf“, „Gott Ist Ein Popstar“ etc. bereits erleben durfte.
Nun stellt sich die Frage, ob die Band es mit „XXV“ wieder in das Rampenlicht der Öffentlich schafft.
„XXV“ steht für 25 Jahre Bandgeschichte und präsentiert Stücke von der Art, wie man sie von Oomph! erwartet. Klar, man findet kein Industrial Sound bzw. EBM Klänge mehr, wie es noch vor ca. 20 Jahren der Fall war, dennoch sind so gut wie alle Titel sehr düster gehalten, so wie man es eben gewohnt ist. Dabei werden Themen wie die Liebe oder der Tod behandelt, animieren aber auch zum Feiern, wie es der Text von „Jetzt Oder Nie“ zeigt.
Ein absolutes Highlight ist nach das Stück „Zielscheibe“. Dieser Titel macht jedes mal wieder Spass zu hören. Inhaltlich geht es in erster Linie um Vorurteile gegenüber anderen. Ein Problem, das die Generation Internet trotz nahezu grenzenloser Kommunikationsmöglichkeiten leider viel zu oft hat.
Es sind auch neben den „Neuen Deutschen Härte“- typischen Sounds auch ruhigere Klänge vertreten. So ist der Titel „Unter Diesem Mond“ dafür stellvertretend. Wer auf pure Melancholie steht, wird daran auf jedem Fall seine Freude haben.
Die erste Single-Veröffentlichung „Alles aus Liebe“ gibt wegweisend den Ton an, der sich gut durch das Album zieht.
Wirklich Langeweile oder schlechte Songs sind auf der Platte nicht vorhanden. „XXV“ ist durch und durch gelungen. Ob es an die Höhepunkte der Band von vor ein paar Jahren anknüpfen kann, bezweifle ich jedoch, da die Stücke eher in der Rock und Gothic Szene Anhang finden werden als im Mainstream-Radio.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…