Pil & Bue – Forget The Past, Let’s Worry About The Future
Manchmal braucht es eben nur zwei Komponenten, um ein gut funktionierendes Ganzes zu bilden. Ein gutes Beispiel dafür kommt aus dem höchsten Norden Norwegens und nennt sich Pil & Bue (“Pfeil und Bogen”). Während sich Petter Carlsen um mächtige Gitarrenwände und den mal gefühlvollen, mal energischen Gesang kümmert, sorgt Aleksander Kostopoulos als Percussionist und Drummer für den rhythmischen Unterbau. Im Ergebnis klingt das Ganze allerdings mehr nach einer kompletten Band als nach jämmerlicher Unterbesetzung.
Ihr mittlerweile zweites Studioalbum “Forget The Past, Let’s Worry About The Future” belegt das eindrucksvoll. In den sechs Songs zwischen Rock und Prog und einer guten halben Stunde Spielzeit wechseln sich Atmosphäre, Energie und Explosivität ab – dazu mischen sich Melancholie und scheinbares Chaos. Fast reflexartig fragt man sich, ob der Sound durch die unwirtliche Heimat am Polarkreis beeinflusst ist.
Wobei die Melodien schon beim ersten Hören wirken. Eine gewisse Eingängigkeit besitzen die Stücke also allemal. Allerdings setzen die beiden Musiker bei ihren Kompositionen eher weniger auf gängige Songstrukturen. So fällt der Einstieg leicht, der Wiedererkennungswert ist hoch und doch hat man selbst nach einigen Durchläufen wohl noch lange nicht das Gefühl, die komplexen Songs vollständig erfasst zu haben.
Auch wenn das Niveau durchgängig gehalten wird und nicht unbedingt ein Anspieltipp genannt werden muss, möchte ich das letzte Stück der Platte hervorheben. Das nicht nur wegen seiner Länge (knapp neun Minuten) irgendwie episch präsentierte “Afterlife” setzt einen markanten Schlusspunkt und sorgt mit dafür, dass das Album noch einige Zeit nach Genuss nachwirkt.
Lyric-Video zu “No Is The Answer”Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…