Pissed Jeans – Honeys
Noise-Rock war definitiv eine Erscheinung der Spät-80er/Anfang-90er und brachte die Fans der Hardcore-, Punk- und Metallager zusammen. Die Labels Amphetamine Reptile Records, Alternative Tentacles und auch Sub Pop trugen mit ihren zu diesem Zeitpunkt florierenden Outputs zur Popularität dieses Stils bei.
Pissed Jeans, die Band aus Allentown/Pennsylvania, sieht ihre Wurzeln im Hardcore-Punk der 80er Jahre. Dementsprechend reduzierte die Band um Frontmann Matt Korvette ihren Sound auf ein Mindestmaß an Melodie und Charme herunter. Auf ihrem vierten Album „Honeys“ inszeniert die Band lyrisch den amerikanischen Alptraum, kleidet die dunklen Momente im Leben eines Mannes in ein schweres Gewand – Working Class Noise – mit entsprechendem Problembewusstsein. Die Versicherungsangestellten scheinen einen ausgeprägten Sinn für Abgründe zu haben, das hat Korvette mit Kafka gemein. Textlich nimmt man kein Blatt vor den Mund, überschreitet beherzt die Geschmacksgrenzen, gerade „Cafeteria Food“ zeigt, dass es hier weniger im Subtilität geht, auch wenn in dem Stück sogar eine gottverdammte Triangel erklingt. „Bathroom Laughter“ wettert musikalisch erst einmal ordentlich ab. „Chain Worker“ ist ein knapp 3-minütiger, schleppender Rant zu mahlendem Bass und Feedback. Flotter und punkiger sorgt „Romanticize Me“ dafür, dass „Honeys“ wieder an Fahrt aufnimmt. Schwerfällig lärmend („Male Gaze“) kontra Hardcore-Punk („Cathouse“), dazwischen unartikulierte Lärmatacken („Something About Mrs. Johnson“): „Honeys“ ist Heavy Listening, roh und derb – Noise-Rock, wie man ihn sich wünscht.
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