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Rage – 21

Peavey und seine zwei Mitstreiter liefern mit „21“ alles andere als eine weitere musikalische Überraschung ab. Keine Experimente mit Orchester, keine den roten Faden zerhackenden Progressive-Exzesse und auch kein Back to the Roots der 80er-Jahre. Rage klingen auf „21“ so wie auf „Carved in Stone“ – und nein, das ist kein Genörgel. Heutzutage darf man durchaus froh sein, wenn eine in den 80ern groß gewordene Band trotz Lineup-Wechseln sich irgendwann neu erfindet und seitdem Qualität abliefert. „Rage“ haben das geschafft, eine gewisse Combo aus der Bay Area nicht.

Egal, zurück zu den positiven Dingen: „21“ lebt von Viktor Smolski. Smolski kann Riffs aus den Fingern schütteln, die schnell, hart und melodisch sind, dazu heavy und doch so leicht von der Hand zu gehen scheinen, dass sich bei angehenden Gitarreros die Fingermuskeln verkrampfen. Davon leben „Rage“ meiner Meinung nach, denn das sorgt für die nötige Abwechslung im ansonsten eingängigen Songwriting. Die Songs sind allesamt gut, aber es fehlt diese eine herausragende Komposition, die den Höhepunkt des Albums markiert. So wie Smolski diesmal kein Killer-Riff abliefert, verwehrt uns Peavey eine besonders geniale Gesangslinie. Die „21“-Songs sind melodisch und gehen schnell ins Ohr, aber der Ohrwurm bleibt aus. Der Titelsong „Twenty One“ hat noch am ehesten die Chance, fester Bestandteil auch zukünftiger Setlists zu werden. Auffällig „Feel my Pain“, bei dem „Rage“  geschickt zwischen stampfenden Parts und leichtfüßigen Passagen wechseln und auch Drummer André seine Klasse unter Beweis stellt – technisch top und vor allem dem Song zu Diensten.

Die eingangs erwähnte Beständigkeit wird vom Song „Serial Killer“ brutal zerhackt. Der beginnt wie eine Thrash-Granate mit fiesen Peavey-Grunts, bevor plötzlich und leider zu unmotiviert progressive Breaks den Fluss jäh stoppen. Schade, vielleicht hätten „Rage“ aus dem Material besser zwei Songs gemacht. Anspieltipps neben „Twenty One“: Mein persönlicher Favorit „Death Romantic“ und „Black and White“.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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