Reptile Master – In The Light Of A Sinking Sun
Unendliche Schwere, Finsternis und Tristesse: Das Quintett Reptile Master aus Tromsø/Norwegen nimmt offensichtlich die ganz lange Treppe in den Keller, um dort dann zu lachen. Das Stimmungsbild ist einheitlich, man versteht es, Hoffnung und Wohlklang komplett zu ersticken, unter tonnenschwerem Gitarrenballast, bei dem selbst das Feedback tiefer fiept. Monströs schichten sich der verzweiwelt herausgewürgte Nicht-Gesang der beiden Bassisten Nicolay Tufte und Rolf Ole Rydeng Jenssen, die beiden Gitarren und die Drums auf um dann mit Schalldruck alles zu zermalmen.
Mittelalter, Mystik und das blanke Böse: Reptile Master bedienen die Standards des Doom- und Sludge-Genres, schwingen auf ihrem Debüt ‚In The Light Of A Sinking Sun‘ stoisch den Hammer, die Tieftöner verrichten dabei die meiste Arbeit. Die dumpfe Härte regiert, taumelt bei berstenden Gitarrenriffs und grummelnde Bassgewitter. In diesen dunklen Klangkomplexen fällt wenig Licht auf Details. Doch es gibt sie, die Lichtblicke, etwa ‚From Crown To Dagger‘, oder auch das Titelstück ‚In The Light Of A Sinking Sun‘, beides Tracks, die vom Songwriting her dynamischer angelegt sind und filigraner ausdefiniert wurden, mit Höhen und zaghaften Melodien, die das Album dann letztendlich hörenswert machen.
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