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Rome – Hell Money

Ha! Ein Deja-Vu! Irgendwie habe ich das doch erst vor kurzem schon einmal gehabt: eine Band, die ein neues Album herausbringt, damit eine andere Richtung einschlägt und dafür nicht nur Lob erntet. Ja, richtig, jetzt fällt’s mir wieder ein – es ging um Combichrist und ihre Metal-Einflüsse…

Jetzt und hier geht es aber um das Album “Hell Money” der Luxemburger Band Rome, den Erfindern des Chanson Noir. Und auch das wird einige vor den Kopf stoßen. Ich höre Stimmen… “Muss man denn unbedingt jedes Jahr ein Album rausbringen?” — “Das ist doch nur belangloser Gitarren-Folk!” — “Würde eine kreative Pause nicht mal gut tun?”.

Und natürlich ist da etwas Wahres dran. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist “Hell Money” weniger vielschichtig und viel einfacher aufgebaut. Und, ja: tatsächlich könnte man den Eindruck gewinnen, es haben irgendwie die Ideen gefehlt.

Aber trotz allem packt mich das Album, das, anders als seine Vorgänger, eher in den Singer-Songwriter-Folk geht. Es braucht definitiv einige An- bzw. Durchläufe – keine schnelle und einfaches Kost, aber das ist Rome ja nie. Es hat zugegebenermaßen auch seine Längen. Aber es wirkt. Und das in nicht ungewohnter, melancholischer Grundstimmung.

Am meisten und am schnellsten überzeugt der eigentliche Opener “Fester”, der nach dem Intro-Track mit atmosphärischen Klängen die Session einleitet. Insgesamt ist die Musik sehr ruhig, größtenteils minimal mit Akustikgitarre und dezenter Percussion instrumentiert. Nur hier und da wird mal ein Akzent gesetzt.
Als zweiten Track möchte ich noch das brummelige, manchmal experimentierende und zum Schluss meditierende “Amsterdam, The Clearing” nennen, wo ausnahmsweise auch verzerrte Gitarrensounds eingesetzt sind.

Um also einen Strich drunter zu machen: “Hell Money” wird einigen, vielleicht vielen, missfallen. Vor allem eingefleischten Fans von Jérôme Reuter. Das Album mag kein Vergleich sein zum 2008er-Werk “Masse Mensch Material”, weder was Art noch Qualität angeht. Trotzdem wäre es verkehrt, es als Fehltritt abzutun. Vorausgesetzt das Genre liegt einem nicht ganz fern, sollte man den Songs ein paar Durchläufe geben. Wie gesagt: da tut sich was!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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