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Sangre de Muerdago – O Camiño das Mans Valeiras

Weißbärtige Druiden rücken der Mistel schon früh mit goldenen Sicheln ob ihrer wundersamen Eigenschaften zu Leibe. Und tatsächlich kann dieser Halbschmarotzer so einiges für den Menschen tun. Sangre de Muerdago bedeutet so viel wie Blut des Mistelzweigs, und auch die Musik der so genannten Band wirkt wohltuend entschleunigend auf den geneigten Hörer, entführt ihn in eine mystische, ruhige Welt fernab der rasend gewordenen Zivilisation.

Hinter Sangre de Muerdago steht vor allem der umtriebige Musiker Pablo C. Ursusson, der musikalisch und stilistisch vom jetzigen Sound sehr weit entfernt in Crust- und Black Metal-Bands wirkte. Aus den Wäldern Galiciens verschlug es Ursusson in den Thüringer Wald, wo das neue Album ‚O Camiño das Mans Valeiras‘ zusammen mit Emma Skemp und Georg Börner aufgenommen wurde.

‚De Terra E Madeira‘, ein Walzer in den Wellen, eröffnet das Album instrumental, mit Violine und Akustikgitarre. Mehrstimmiger Gesang in spanischer Sprache, sowie ausschließlich akustische Instrumente wie die Nyckelharpa, Barockflöte und wenig Percussion lassen verträumte, schwelgerische Kompositionen entstehen. Die Mistel ist der Psychoaktivität völlig unverdächtig und so ist auch der Neo-Folk der Wahl-Leipziger frei von Psychedelik, gewinnt durch den sehr harmonischen Gesang eher an Behaglichkeit und vielleicht auch etwas Melancholie.

Die 6-Minuten-Grenze wird bei den acht Stücken öfter genommen, für den akustischen Trip in die galicischen Wälder sind dank der mäßig komplexen Songs aber kaum Brotkrumenpfade von Nöten. Schönheit und Wohlklang stehen bei ‚O Camiño das Mans Valeiras‘ im Vordergrund.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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