Schandmaul – Unendlich
Auf Youtube und Facebook haben Schandmaul schon mehrere Wochen vor Veröffentlichung des neuen Studio-Albums „Unendlich“ mächtig Werbung gemacht. Eine kurze Outtake-Video-Reihe, zur DVD-Dokumentation „Eine Unendliche Geschichte“, die es nur in der Ltd. Super Deluxe Version und der Ltd. Deluxe Version als Bonus gibt, gab es nach und nach auf Youtube zu sehen, sowie einen Musikplayer, der jeden Tag ein kurzes, musikalisches Preview präsentierte. Im ARD Morgenmagazin spielten Schandmaul „Trafalgar“ für die Fernsehgemeinde und auch auf Sat1 lief ein Werbespot. Und hätte ich nicht erst das Preview gehört, wäre ich bei dieser Entdeckung sicher aus allen Wolken gefallen, denn bei so etwas begleitet den Fan doch immer irgendwie die Angst, dass die Band in den Kommerz á la Unheilig und Faun abdriften könnte und die Qualität der Musik deutlich sinkt.
Allerdings hat sich dies beim Anhören des Albums auf keinen Fall bestätigt. „Unendlich“ ist ein fabelhaftes Album, das weniger mit dem den Titel Mittelalter-Rock bezeichnet werden sollte, sondern eher mit Folk, denn die Tracks bieten jede Menge Akustik. Beim Anspielen des Liedes „In Deinem Namen“ hört man eine Eigenkomposition nach Johann Sebastian Bachs bekannter Toccata, gespielt mit der Drehleier, was wirklich interessant klingt und einen tollen Auftakt in das Musikstück macht.
Ein echter Ohrwurm ist „Kaspar“, welches zu den rockigen und schnelleren Liedern des Albums gehört. Sehr melancholisch, aber schön, ist wiederum „Euch zum Geleit“, zu dem es das offizielle Musikvideo auf jeder Plattform zum Anschauen und Anhören gibt. Zu jeder Folkmusik braucht es auch ein fröhliches Trinklied – bei „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ wird man zum Tanzen und Mitsingen animiert.
Das neue Album ist auch bereits das achte Album von Schandmaul, dennoch ist es etwas Besonderes, etwas Eigenes und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…