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Seabound – Speak In Storms

Zwar besteht die Kooperation zwischen Frank Spinath und Martin Vorbrodt schon seit Mitte der Neunziger Jahre, seit dem kam es aber gerade einmal zu drei Studioalben im engeren Sinne. Der letzte LP-Output von Seabound (“Double-Crosser”) liegt nun auch schon rund acht Jahre zurück. Der Promotext erklärt das damit, dass Synthie-Flüsterer Vorbrodt einige Zeit für seinen Umzug in die USA und das dortige Fußfassen benötigt hat. Vielleicht lautet das Motto aber auch einfach “Klasse statt Masse”. Naja, vielleicht auch beides…
Sänger Spinath beschäftigte sich in der Zwischenzeit jedenfalls mit diversen anderen Projekten und verkürzte so gefühlt die tatsächlich lange Wartezeit für Fans etwas. Vor zwei Jahren starteten die beiden dann die Arbeit für ein neues Album.

Zwei erste Vorboten (“The Escape” und “Nothing But Love”) waren seitdem bereits auf den Volumes 5 und 6 des Dependet-Labelsamplers “Dependence” zu hören. Und nun ist das vierte Werk namens “Speak In Storms” schließlich da.
Über 50 Minuten in 10 Tracks, vollgepackt mit den unterschiedlichsten Synthie-Klängen: atmosphärische Flächen, kalte und metallische Hochtöne, knatternde Bässe, dunkle Stimmungen. Dazu kommen hier und da relativ catchy Refrains, wie zum Beispiel im eingängigsten Stück “Everything” oder ein stampfender Beat wie bei “Grown Man”. Über den gut geschriebenen, ideenreichen Songs runden schließlich die tiefgründigen Lyrics von Psychologie-Professor Spinath das Paket der beiden Musiker, die einen großen künstlerischen Anspruch haben, ab.

“Speak In Storms” ist ein gelungenes Electro-/Synth-Pop-Album, das insgesamt einiges ruhiger als seine Vorgänger ausgefallen ist. Fans des Duos werden dennoch nicht enttäuscht, weil Seabound eben trotz der Anpassungen und der geringeren Rhythmus-Getriebenheit noch nach Seabound klingen.
Wer die beiden nicht kennt, aber auf düstere, geheimnisvolle elektronische Pop-Mucke (ähnlich z.B. der Label-Kollegen Covenant) steht, die nicht gerade in fröhlichen Party-Harmonien trällert, die auch mal, aber eben nicht zwingend mit tanzbarem Beat ausgestattet ist, der sollte hier mal reinhören.

Anspieltipps: “Everything”, “For Another Day” und “The Escape”.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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