Selig – Magma
Was für eine Bandgeschichte! Gründung 1992 und somit zwanzigjähriges Bestehen. Mit den ersten beiden Alben brachten sie ihre zwei wohl bekanntesten Singles heraus: “Ohne Dich” mit dem selbstbetitelten Debütalbum und “Ist Es Wichtig?” auf dem ein Jahr später erschienenen, zweiten Album “Hier”. Vor der Jahrtausendwende dann die Auflösung und im Jahr 2008 die Reunion. Mit “Magma” veröffentlichen Selig nun ihr drittes Studioalbum der “Neuzeit” – das sechste insgesamt…
Der Opener “Ich lüge nie” erledigt seinen Job blendend und macht sofort Lust auf mehr: ein ebenso einfaches wie rockiges Gitarrenriff mit großartigem Sound und dazu ein herrlich ironischer Text. Wir sollten das Stück also gleich mal als Anspieltipp abspeichern.
Danach war ich zunächst etwas enttäuscht, weil der Rest des Albums weniger rockig ausfiel als ich es mir nach dem ersten Song erhofft hatte. Einerseits. Andererseits war das Quatsch, da Selig ihrem Stil einfach treu bleiben und ich schließlich blendend unterhalten wurde.
Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte nicht alles auf einmal.
Ich verliere meine Mitte und das hatten wir schon mal.
Ein Leben im Überflug, mit Leichtsinn und Übermut. Nie genug.
Man braucht zudem nicht lange, um zu merken, dass das Hamburger Quintett gleich an Position 2 ein weiteres Ass ausspielt. „Alles auf einmal“ ist ein Lied über die eigenen Erfahrungen mit dem Erfolg. Seht und hört selbst, hier das Video zur Singleauskopplung:
Natürlich ist vom Rest des Albums noch die Vorab-Single “Love & Peace” zu nennen. Mit allem, was die Welt in den, sagen wir mal den letzten 30 Jahren bewegt hat – und einer nicht zu verachtenden Weisheit im Refrain:
Wenn du die Welt nicht verändern kannst, veränder’ dich selbst!
Wenn du dich selbst nicht verändern kannst, veränder’ die Welt!
Ein letzter Anspieltipp meinerseits wäre noch das poppige “Wenn ich an Dich denke”, das einmal mehr ein paar wunderschöne Textzeilen besitzt und musikalisch einfach wie Öl runtergeht (in diesem Fall durchaus positiv gemeint).
Uns geht es um die Zwischenmenschlichkeit, die wir erfahren haben mit Selig. Wie schön das ist, in Liebe und Frieden nach so langer Zeit miteinander klarzukommen. Und das wollen wir nach außen transportieren.
Bands und Promotion erzählen ja für gewöhnlich viel. Aber was Jan Plewka da als Statement zu “Magma” abgibt, hört man dem Album tatsächlich an. Ein rundum gelungenes Album in “fünfsamer” Harmonie. Enttäuschung? Hab ich da anfangs wirklich von Enttäuschung geschrieben? Mein Gott…
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