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Supergaul – Eigentlich wollte ich Klein, aber dann kam Gross

Das Künstlerkollektiv Supergaul, bestehend aus Bier Wolfmann, Uschi und Axel H, veröffentlicht mit „Eigentlich wollte ich Klein, aber dann kam Gross“ ihre erste, größere Songsammlung. Selbst bezeichnet das Trio die Musik von Supergaul als Mofapop für die Kreisliga-C Disko, was den multikonzeptionellen Klangskulpturen îm Synthie-Disko-Gewand aber nur unzureichend gerecht wird. Lässt man sich erst einmal auf diese neuartige Erfahrung ein, so wird man mit einem goldenen Schauer geistreicher Einfälle belohnt.

Und es kommt wirklich Grosses: Pointierte, thematische Abhandlungen relevanter Themen darf man von einem Projekt dieser Güte erwarten. Das Zwischenmenschliche ist ein klarer Schwerpunkt in der Lyrik von Supergaul. Ob ultimative Liebesbeweise („Das muss Liebe sein“), die Anbahnung von Geschlechtsverkehr („Die Gitarre von Eye Of The Tiger“) oder die Enttäuschung einer einseitigen Liebe („Vergessen am Glory Hole“) sind die Creampie und der Facial des Albums. Man ist sich aber auch nicht zu Schade, wirklich heisse Eisen anzupacken, so singt man über die Liebe eines Warlords zu seiner Tochter („Mein Vater ist ein Warlord, ich hab ihn trotzdem lieb“). Auch Konflikte im fragilen Zusammenleben in urbanen Agrarparzellen („Atomkrieg in der Kleingartensiedlung“) spielen eine Rolle.

Das künstlerische Selbstverständnis von Supergaul manifestiert sich im Stück „Meta-Fisch“. Kunst besteht zum reinen Selbstzweck, bedarf weder Wertung noch kommerziellem Nutzen (das wiederholte Produktplacement des Erotik-Films „Bauarbeiterrimming Teil 2“ sei an dieser Stelle verziehen). Dennoch ist „Eigentlich wollte ich Klein, aber dann kam Gross“ so existenziell wichtig wie ein Arschgeweih, ja, das Album hat etwas geradezu Transzendentales, man erlangt durch das Hören der 17 Tracks ein niedrigeres Bewusstsein.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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