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Tangled Thoughts Of Leaving – Yield To Despair

Tangled Thoughts Of Leaving stammen aus Perth, Australien. 2008 gab man in Form der ersten EP ‚Tiny Fragments‘ ein erstes Lebenszeichen von sich. Das Albumdebüt ‚Deaden the Fields‘ gab man 2011. Nach der ersten Europa-Tour 2013 experimentierte das Quartett, bestehend aus Ron Pollard, Andrew McDonald, Behn Stacy und Luke Pollard, mit einem etwas leichteren Sound und kürzeren Songs, hörbar auf der EP ‚Failed by Man and Machine‘.

Um es gleich vorwegzunehmen: leichter und kürzer ist af dem neuen Album ‚Yield To Despair‘ gar nichts mehr. ‚The Albanian Sleepover‘ beginnt recht roh, eine Kakophonie im Downtempo, Gitarre, Bass, Schlagzeug und jede Menge Rauschen. Erst ein neckisch klimperndes Piano macht die Sache etwas charmanter, reitet die lärmende Welle dann förmlich. Im zweiten Teil der Noise-Saga wird der Sound zunächst leichter, die Klaviernoten hüpfen, der Bass ist leichtfüssiger, das Schlagzeug scheppert selbstvergessen mit den Becken, doch auch dieser Teil verdichtet sich zu einem Orkan. ‚Shaking Off Futility‘ dann atmosphärisch, mit anmutigen Klavierfiguren, percussivem Schlagzeug und Gitarrennoise. ‚Downbeat‘, ein brummelnder, gut 18-minütiger Moloch bricht aus mit Powerchords, Noise, Effekten, nicht enden wollende Feedbackorgien, um dann wieder zurück ins geordnete Klangkorsett gequetscht zu werden. Ein endloses Finale zieht sich durch das Stück, reiht einen Schlussakkord an den anderen. Titelstück ‚Yield Of Despair‘ dann wie er soundtrackhaft, nimmt im weiteren Verlauf sogar Songstrukturen an, bei an- und abschwellenden Wettern und breiten Klangteppichen.

Post-Metal Vs. Doom-Jazz, der Instrumental-Sound der Australier wirkt archaisch und erhaben, gleicht dem gemächlichen Ritt auf einem Dino. Mit den durchschnittlichen Popmusikgewohnheiten bricht ‚Yield To Despair‘ auf jeden Fall, die 10-Minuten-Grenze wird gerade einmal knapp unterschritten. In den mal mehr, mal weniger bewachsenen Klanglandschaften bleibt im Kopf des geneigten Hörer viel Platz für eigene Notizen.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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