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The Jokers – Hurricane

Im Review zum 2013 veröffentlichten Album „Rock N’Roll Is Alive“ der Jokers habe ich von dessen selbstbewussten Albumcover gesprochen und davon, dass die Musik wohl perfekt zum Dahinbügeln im Cabrio passen dürfte. Nun legt die Liverpooler Band nach Neubesetzungen an Schlagzeug (Dan) und Bass (Phil) den Nachfolger vor: „Hurricane“, der mittlerweile dritte Longplayer des Quartetts – mit ebenfalls im Comic-Stil gestaltetem Cover. Darauf ist diesmal tatsächlich die Band in einem dachlosen Flitzer zu sehen. Allerdings nicht beim Dahinbügeln, sondern eher in halsbrecherischer Fahrt ihre britische Heimat zu Bruch rockend.

Es geht zwar – zumindest geht es mir gefühlt so – einen Tick zahmer zur Sache, dennoch sind weiterhin genügend wuchtige Gitarren mit bluesigen, groovenden Riffs und coolen Gitarrensoli zu hören. Der auf auf den Punkt gespielte, klassische (AO-)Rock wird hier und da auch mal mit Orgel begleitet und durchgängig stark gesungen.
Das akustische “Summer Time” ist da in Punkto Kraft schon die leise Ausnahme. Die über sechs Minuten lange Ballade “Dream” beginnt zwar auch ruhig, legt dann aber im Verlauf ordentlich etwas nach und punktet sowieso schon alleine mit seinen tollen Harmonien. Am anderen Ende der Energie- und Tempo-Skala lässt “Lockdown” die 80er-Hardrock-Herzen im Takt mitpumpen.
Mit “Run 4 Cover” wurde eine kluge Wahl bzgl. Opener getroffen, handelt es sich dabei doch um das sicher interessanteste weil ungewöhnlichste Stück der Platte. Ein, zwei Mal gehört, geht einem das Lied zudem nicht mehr aus dem Ohr. Im darauffolgenden rauen Blues-Titelsong wird die Zielsetzung der Band, mehr Live-Atmosphäre erzeugen zu wollen, besonders gut hörbar.

Waren auf dem Vorgänger noch zwei Überleitungs-Tracks zwischen den Songs platziert, hat man diesmal darauf verzichtet und bietet stattdessen einen mit 12 Stücken und ca. 46 Minuten Gesamtspielzeit ordentlich gefüllten Silberling. Dabei muss allerdings auch erwähnt werden, dass mit „Silver City“ ein Song – sicher der eingängigste – der 2013er-Platte recyclet bzw. vermutlich ein bisschen anders abgemischt wurde.
Auf der ebenfalls erhältlichen Vinyl-Ausgabe wurde den Angaben aus der Promo nach auf die letzten beiden Stücke verzichtet. Irritierend, da ausgerechnet das aufgewärmte “Silver City” noch Platz auf der Scheibe gefunden hat. Teilzeitfans des schwarzen Goldes dürften aber durch die beiliegende CD etwas getröstet werden.

„Hurricane“ macht ungefähr da weiter, wo vor zwei Jahren mit „Rock N’Roll Is Alive“ Dr. Rockhead aus dem Grab gekrabbelt ist. Nein, Neues ist (wieder) nicht zu hören. Stattdessen aber, dass hier im Songwriting, bei der Produktion und an den Instrumenten Profis mit Spielfreude am Werk sind. Für Freunde von AOR/Bluesrock/Hardrock.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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