The Marigold – Kanaval
Bei The Marigold handelt es sich um eine 1998 gegründete Band aus Italien. Mit Bassist Marco Campitelli als Mastermind durchlief The Marigold so einige Besetzungswechsel, mittlerweile hat sich aber mit den Mitstreitern Stefano Micolucci (Bass) und Giovanni Lanci (Schlagzeug/Percussion) ein fester Kern gebildet. Kern deshalb, weil man sich wie zuletzt auf der „Let The Sun“ EP sich auch gerne mal Unterstützung von Aussen holte, unter anderem von Sängerin Alessandra Gismondi. Auch wenn man sich musikalisch recht wandlungsfähig zeigt, vom eher psychedelisch-poppigen „Let The Sun“ über das wütend punkige „A Simple Reflex To The Light“ bis zu ambienteren, percussiven Nummern wie „9%“, so haben The Marigold doch einen sehr eigenen, unverkennbaren Sound.
Das neue Album „Kanaval“ beginnt instrumental, mit „Organ Grinder“, einer Art percussivem Intro. „Magmantra“, auch instrumental, tönt dann tief mit dem markigen Sound der beiden Bassgitarren, mit Piano und weiterem, elektronischen Instrumentenwerk, ein psychedelischer Trip. Nach „Fade Down To Go Down“ mit dem leisen, zurückhaltenden Gesang geht es bei „Sick Transit Gloria Mundi“ in die Vollen, treibend, mit effektbehaftetem Gesang, immer wieder franst der Song dann aber aus. Eine Reverenz an den Post-Hardcore und Sludge. „Third Melancholia“ geht dagegen sehr stark in Richtung Spacerock. Ähnlich wie bei „So Say We alt“ werden hier wenige Textzeilen mantra-artig wiederholt. Insgesamt gibt man sich auf „Kanaval“ eher wortkarg, lässt dafür umso mehr die Musik wirken. Dies aber auf eine ausgebuffte und originelle Weise. Eine derartige Mischung aus Ambient, Noise und Post-Hardcore hat man so wohl noch nicht gehört.
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