Travis – Where You Stand
Travis, die Band des Sängers Francis Healy und des Gitarristen Andy Dunlop gründete sich bereits 1990 und stammt ursprünglich aus Schottland. Doch siedelte man Mitte der 90er nach London um. Ein nicht ungeschicktes Unternehmen, konnte die Band zu dieser Zeit doch durchaus von der ungbrochenen Begeisterung für Britpop profitieren. Das Album „Good Feeling“ erschien auch hierzulande, Airplay gabs nicht zu sparsam. Mit dem zweiten Album „The Man Who“ hatte man dann verdientermaßen Hits, „Why Does It Always Rain On Me“ und „Driftwood“. Und auch die Singles vom dritten Album „The Invisible Band“, „Sing“ und „Side“ schlugen voll ein.
Travis werden oft dem Britpop zugeordnet, dabei hat sich der Sound der Band seit dem ersten Album stark verändert. Neben sehr eingängigen Singles verbreitet man gerne mal auch Melancholie. Dies machte gerade das dritte Album „The Invisible Band“ zu einem wahren Wechselbad, und auch später probierte man sich in verschiedene Richtungen aus. So überraschte man auf dem letzten Album „Ode To J. Smith“ mit einem rauen Sound und ungewöhnlich lauten Gitarren.
Fünf Jahre später nun „Where You Stand“, das siebte Studioalbum von Travis. Und irgendwie hat das Quartett wieder die Kurve hin zu einer freundlicheren Grundstimmung geschafft. „Why Did We Wait So Long“ fragen sich Fran Healy und seine Mannen im Song „Mother“. Das wissen wir nicht, allerdings scheint die kreative Pause gut getan zu haben: Die tollen Melodien sind zurück. So zu hören auch im zweiten Song „Moving“, mit einem für Travis sehr typischen Refrain. Die Single „Where You Stand“ ist dagegen eher unscheinbarer geraten. Ganz in alte Gewohnheiten fällt man nicht zurück, hat man gerade das lakonisch anmutende „Another Guy“ so von Travis nicht gehört. „Different Room“ ist dann wieder ein Song der unterstreicht, warum auch gerade Chris Martin von Coldplay die Band Travis als sehr großen Einfluss preist.
„Where You Stand“ ist eine sehr runde Sache geworden. Es gibt potentielle Radiohits, mit „On My Wall“ auch eine fluffige Sommernummer, das kühl-elektronisch groovende „New Shoes“ sowie Coldplay- und auch Radiohead-Momente, die von einer ähnlichen Entwicklung zeugen. Travis können es einfach, schön, dass sie zurück sind.
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