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Triggerfinger – Colossus

Das Trio Triggerfinger aus Antwerpen, bewaffnet mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, pastellfarbenen Anzügen, Rasierwasser und vor allem Charme, ist mit dem neuen Album ‚Colossus‘ zurück. Und scheinbar musste sich für die Belgier etwas im Sound ändern. Zwar gesellten sich bereits auf dem letzten Album ‚By Absence of the Sun‘ Handclaps und Discoeffekte zum eher erdig-sandigen Blues-Rock hinzu, für den fünften Longplayer griff man zusammen mit Produzent Mitchell Froom aber noch tiefer in die Trickkiste, da schwirren nun Samples, elektronische Beats, analoge Keyboards, das nölende Saxophon von Los Lobos-Tröter Steve Berlin und andere akustische Instrumente herum.

Mit dem Crunch von gleich zwei Bässen eröffnet ‚Colossus‘ die neue Songsammlung kraftvoll, es irrlichtern dazu die elektronischen Veredelungen. Die Single ‚Flesh Tight‘ sorgt trotz dem Keyboardfacelift und dem knarzigen Bassaxophon für den Wiedererkennungseffekt. Während die Ballade ‚Afterglow‘ mit Akustik-Gitarren und flauschigem Keyboardteppich zu den Höhepunkten auf ‚Colossus‘ zählt wird der unverschämt tighte Bassgroove von ‚Upstairs Box‘ durch eine kitschige Bumsschuppen-Hook entwertet.

Sie hatten es wohl auch schon leichter, es sich selbst recht zu machen und damit die Hörer rumzukriegen. Das ist leider zu hören, so wollen manche der zehn Songs nicht so richtig zünden, es schwächeln die Melodien, es fehlen die brillanten Momente. Wo bislang die minimale Rockinstrumentierung ohne viele Schnörkel hinreichte wird nun mit allerlei Füllstoff gearbeitet, was die Freunde der ersten drei Alben wohl mit Argwohn betrachten werden. Für die Band und Fans eine neue Entwicklung, eine weitere Facette im Sound. Entscheidend ist aber, was das Trio live aus dem durchwachsenen Material auf ‚Colossus‘ bei der nun anstehenden Tour macht, ob ein eher schwachbrüstig auf den Tonträger gebanntes ‚Bring Me Back‘ auf der Bühne sein volles Potential entfaltet.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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