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V.A. – …kann Spuren von Abartigcoolness enthalten

„Wenn Sport der Bruder der Arbeit ist, ist Kunst die Cousine der Arbeitslosigkeit“ – das wusste schon Thomas Kapielski in seinen Gottesbeweisen. Ein Auffangbecken für Künstler am Rande des Existenzminimums ist das südbadische Label Rummelplatzmusik. Die von Sandro De Lorenzo und Sarah Danzeisen betriebene Firma bezeichnet sich selbst als kleines, engagiertes Label für zweifelhafte Unterhaltungsmusik aus dem elektronischen Popbereich. Mit „…kann Spuren von Abartigcoolness enthalten“ – diese Warnung sollte man ernst nehmen – liegt nun der erste Labelsampler vor, eine Werkschau mit den Künstlern vom Rummelplatz. Es gibt Bands, von denen hat man noch nie gehört – zu Recht. Und es gibt Bands, die sollte man unbedingt gehört haben. Eines haben die Bands und Projekte jedenfalls alle gemein: Sie sind auf sehr hingebungsvolle Weise sonderbar.

Stuertz philosophiert über die Leichtigkeit des Lebens, Lukas Meister über die Liebe und die Frage der Perspektive. Karl Trompete besingt die Kreuzberger Blücherstrasse: Alltag, nur nicht alltäglich. Der schönste Satz kommt von den Freiburgern Prisoners Of Freedom: „Ich geh vorüber, Du stehst an der Bushaltestelle – Ich habe Hunger und Du hast eine Mikrowelle“. Wenn das mal nicht Poesie in allerhöchster Vollendung ist. Tanzbares mit Vocoderstimme liefern die Heidelberger Disco Monique mit „Besser wird“. Clubtauglich ist auch Karl Trompetes „Die Zigarette danach“, Alex Terzakis und Kreissäges „Nein Remix“ oder „Karat“ von Eloquence“. Dance und Trash – „Schalt Dein Hirn aus sonst wirds tödlich“ – gibt es von Rockrainer („80er Actionfilm“) und Supergaul („Der perfekte Tag“) sowie den Schlagerbarden Die Gelatis („Sommer der Liebe“), die kein Klischee auslassen.

„…kann Spuren von Abartigcoolness enthalten“ enthält genau diese, und nicht mal in homöopathischen Dosen. Diese Kompilation hat die Songs, um die Party zu starten, zum kochen zu bringen und um die Leute zu gegebener Zeit auch wieder zu vertreiben.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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