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Victor Love – Technomancy

Als Mastermind der italienischen Cyberpunk- bzw. Industrial-Rock-Band Dope Stars Inc. hält Mitbegründer Victor Love schon dort einige Fäden in der Hand. Trotzdem schlägt er nun mit seinem Debütalbum zusätzlich eine Solo-Karriere ein.
Dazu hat sich Victor Love mit “Technomancy” ein Konzeptalbum vorgenommen, dessen dytopische Vision einer nicht allzu fernen Zukunft sich irgendwie wie eine Mischung von “V wie Vendetta”, “Minority Report” und “eXistenZ” (falls den noch jemand kennt) liest, aber eben auch einen gehörigen Schuss Techno-Magie enthält, wie der Name schon andeutet.

Bei jedem der zehn Tracks wird ein Musiker-Kollege gefeaturet — so z.B. Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli von KMFDM (“Bitchcraft”), Simone Salvatori von Spiritual Front (“Irrationality”) oder Andreas “Whiplasher Bernadotte” Bergh von der schwedischen Metal-Band Deathstars (“Surrenders”). Viele der Gastmusiker sind ebenfalls aus Italien, und größtenteils steuern sie Vocals bei, zum Teil aber auch Synthesizer oder sogar mal ein Baritonsaxophon (Luca Mai der römischen Band ZU in “I Curse You”).

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“Irrationality” feat. Spiritual Front

Ganz so abwechslungsreich, wie man sich nun ein solches Album mit vielen verschiedenen Sängern und Musikern vorstellen könnte, ist “Technomancy” allerdings nicht. Tatsächlich erscheinen alle Stücke sowohl vom Songwriting als auch vom Sound her wie aus einem Guss — auch wenn es bei den Songs mal ordentlich auf die Mütze gibt (z.B. “Cocaine” oder “The New System”) und ein andermal eher die mystische Schiene gefahren wird (“Blind Or Dead”).
Oft wird mit harten Gitarrenriffs gearbeitet, mit heftigen Bässen, ein bisschen Lo-Fi, mit metallischen, kalten Synthies und mit hektisch verzerrtem Sprechgesang in den Strophen, aber auch mit einigermaßen melodiösen Refrains.

Für Ohren, die Industrial-Rock und Cyberpunk gewöhnt sind, klingt “Technomancy” erstaunlich eingängig und nahezu durchgängig spannend. So richtig mutig und überraschend (gerade hinsichtlich der vielen Gäste) sind zwar eigentlich nur die Bläser und das Saxophon-Solo in “I Curse You”, dafür wirkt das Album insgesamt absolut stimmig und herrlich düster.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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