V!VA – „Unser Weg“ | Review + Interview
Was passiert, wenn ein paar Jungs folgende Bands covern: Broilers, die Ärzte, die Toten Hosen, Frei.Wild und Böhse Onkelz? Richtig, daraus entstand die fränkische Deutschrock Formation V!VA. Klingt komisch, ist aber so. Doch Covern alleine war den Franken irgendwann nicht mehr genug. So fingen sie an, ihre eigenen Songs zu schreiben. Raus kam letztes Jahr ihr Debütalbum „Lebenslang“, das direkt in den Top 20 der deutschen Musikcharts wie eine Bombe eingeschlagen ist!
Nun melden sich die Jungs mit ihrem neusten Weg „Unser Weg“ zurück. Im Rahmen des neuen Release haben wir mit Sänger und Gitarrist Flo ein paar Worte gewechselt, was ihr in unserem Podcast nachhören könnt. Hierbei redet Flo viel aus dem Nähkästchen und zum kommenden Album „Unser Weg“. Zudem erzählt er, wie es ist, wenn man die Böhsen Onkelz als Vorband hat. Wir sprechen zudem über Pop-Musik, Helene Fischer und Streaming Gigs.
Wie anfangs erwähnt haben die Franken mit einem sehr ungewöhnlichen deutschsprachigen Cover-Mix ihre Karriere begonnen. Bei manchen stellen sich vermutlich schon sämtliche Haare, wenn Broilers und Frei.Wild von der gleichen Band gespielt wird. Doch es hat auch seine Vorteile! Dieser besondere Mix hat sich auch auf den Stil der Band übertragen. Somit kann man nicht behaupten, dass V!VA die „typischen Deutschrock“ Kapelle ist. Die Texte sind auf „Unser Weg“ keinesfalls nach dem Kredo „Wir gegen die“.
„Neue Hymnen, neue Lieder“ beschreibt den Sound von V!VA on Point. Auch das Cover des Albums zeigt das Ziel der Band. Die großen Hallen Deutschlands zu füllen. So ist Albumcover, Albumname und Opener genau das, was die Band beschreibt. Deutschsprachige Rockmusik mit einer geballten Ladung an Hymnen.
Doch auch Pop-Lastige bzw. tiefsinnige Songs findet man auf der Platte wieder. So ist „Die Stille“ ein perfektes Beispiel hierfür. Dabei beschreibt der Song wie es ist, wenn man jemand sehr wichtiges vermisst. Des Weiteren sei gesagt, dass der Song gar nicht so still ist, wie er heißt.
Ein weiteres Beispiel und wohl der Beste Song auf der ganzen Platte ist „Rette mich“. Ein sehr berührender Song. Im Interview mit Flo haben wir zu diesem Song folgende These aufgestellt. „Rette mich“ ist ein Liebeslied an ein an sein/ein Lieblingslied. So beschreibt Sänger und Gitarrist Flo, wie ein Lieblingssong einen durch gute wie aber auch schlechte Zeiten helfen kann. Auf alle Fälle mal ein anderer Ansatz, wie einen Love-Song an eine bestimmte Person zu schreiben. Absolut gelungen!
Via Social Media, genauer genommen via TikTok, hat die Band eine Sängerin für ein Duett gefunden. So kommt „Maria“ beim Titel „Zwei Welten“ als Gastmusikerin als Unterstützung ans Mikrofon. Der Song handelt davon, wie sich zwei Menschen finden und zusammenwachsen. Ein Titel, bei dem bestimmt jeder mindestens eine Zeile für sich findet und sich wiederfindet.
Fazit: Wie man liest, sind V!VA eine sehr breitgefächerte Band, die sowohl Tiefsinniges als auch Hymnen auf einer Platten vereinen. Die Band schafft es sehr positive, aber auch melancholische Gefühle zu vermitteln, die stets erwachsen und ausgereift wirken. In der doch eher „düsteren Deutschrock Landschaft“ mit eher sozialkritischen Texten und dem Tenor „von der Gesellschaft missverstanden zu werden“ eine willkommene Abwechslung, die V!VA von dieser Masse deutlich abhebt. Auch die sehr angenehme Stimme von Flo rundet das Werk gekonnt ab.