We Are Scientists – TV En Français
In der Wissenschaft spielt die Zeit mitunter eine untergeordnete Rolle. Für das neue Album „TV En Français“ ließ sich das New Yorker Indierock-Trio auch satte 4 Jahre Zeit und durchbrach somit den bisherigen 2-Jahresrhythmus der Veröffentlichungen. „It’s in French, I think“ weiß Bassist Chris Cain über den Titel des vierten We Are Scientists Titel zu berichten. Planvoller ist da schon Sänger und Gitarrist Keith Murray: „We wanted to get at the seemingly inevitable parallax that happens between two people in a relationship, that sense that you get the gist of what the other person needs and wants and how they feel about you, but only the gist —you’re relying on these broad cues a lot of the time to tell you what the hell’s going on.“ Für die Aufnahmen, die unter der Regie von Chris Coady (u.a. Beach House) entstand, zog der 2009 neu zur Band gestossene ehemalige Razorlight-Schlagzeuger Andy Burrows extra nach New York.
Für Ihr neues Album „TV En Français“ haben die selbsternannten Wissenschaftler wohl die Gitarre wiederentdeckt, von der sie fortan ungestüm Gebrauch machen. Die Single „Dumb Luck“ belegt dies hörbar, ein Track, der von der Machart an den elektronischen Indie-Rock der leider verblichenen The Cooper Temple Clause erinnert. Opener „What You Do Best“ hat etwas vom 60s-Beat, auch was die satten Chöre und die perlenden Gitarre angeht. Überhaupt ist der harmonische, oft dreistimmige Gesang sehr präsent auf dem neuen Album, wie in „Sprinkles“ oder auch „Don´t Blow It“ und wird dann gerne mit breiten, schrammelnden Gitarren unterbaut. Schneller, schon fast punkig dann „Slow Down“.
„TV En Français“ klingt rund, trotz der recht gegensätzlichen Songs. Kraftvoll die Gitarren, mit einem Spektrum von Disco („Overreacting“) über Radiohit („Dumb Luck“) bis zur unvermeidlichen Powerballade („Courage“). Dabei bemüht man aber nicht die naheliegendsten Ideen, was dem überaus gelungenen Album Dauerläuferqualität gibt.
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