Winston Surfshirt – Sponge Cake
Du weißt, dass Du in der richtigen Stadt lebst wenn selbst die Straßenbahnen Halterungen für Surfboards haben. Nun, das kann sich leider nicht jeder aussuchen, aber zumindest sagt es mal viel über die Lebenseinstellung der Einwohner aus.
Relaxt und gediegen wie ein Sonntagnachmittag, so kann man auch den Sound der aus Sydney stammenden Band Winston Surfshirt beschreiben, die für ihr Album ‚Sponge Cake‘ klassischen Soul, Jazz und Hip Hop vermengen. Zurückgelehnt lässt es sich nicht gut spurten, daher wird von Beginn an gleich zwei Gänge runtergeschaltet. Knackige Beats, jazzige und elektronische Toppings, gechillter Rap und Gesang mit Winstons markanter Stimme; das Soundkorsett liegt straff an, doch wird mit den Ingredienten ordentlich variiert, da gesellen sich Falsett-Gesang oder sogar ganze Chöre zu den Refrains, auch der US-Rapper Eric Biddines ist mit seinem ganz eigenen Rap-Stil zu hören. Unverwechselbare Stilmittel sind auch Horn und Posaune, die neckisch daherquäken. Das mutet dann schon mal recht oldschool an wie in ‚Be About You‘ oder auch ‚Round And Round‘, dann aber auch funky-freaky wie ‚On A Lock‘ oder aber in Richtung Discosoul wie ‚Ali D‘.
Fantastisch, was für ein Debüt das australische Kollektiv da scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt. Am Sandstrand von Sydney gibt es wohl keine ausgetretenen Pfade, ‚Sponge Cake‘ klingt unverschämt frisch.
