Tiger Woods PGA TOUR 14
Das weltweit meistverkaufte Golfspiel, Tiger Woods PGA Tour 14, kehrt mit einer neuen Saison PGA Tour Golf, auf die Bildschirme zurück. Die Kulisse, die durch die großen Anzeigetafeln und die Reaktionen der zahlreichen Zuschauer neben dem Golfplatz erzeugt wird, ist einfach toll.
Das war es dann auch schon fast. Jährliche Fortsetzungen, die von vielen Spielern häufig nur als Update verschrien sind, haben es nicht leicht, da die Entwickler dieser Games alle Jahre wieder um die Gunst der Fans kämpfen müssen. Natürlich wollen sie Veränderungen, am besten so viele wie möglich um Tiger Woods PGA Tour 14 ins virtuelle Golfmekka zu führen. Nur leider sind diese Neuerungen sehr rar. Das Gameplay orientiert sich sehr stark an den Vorgängern, sodass kein neues Spielgefühl aufkommen mag. EA Tiburon setzt eher auf authentisch präsentierte Auseinandersetzungen aus vergangenen Tagen. Während Fans des Golfsports eventuell in Begeisterung verfallen, fragt sich der neugierige Laie im ersten Augenblick, was der Tiger für Geschütze auffährt.
Einst, im Jahr 1873
„Legends of the Majors“ ist der brandneue Spielmodus, in welchem ihr die Möglichkeit habt, eine Zeitreise zu den Anfangszeiten des Golfs zu unternehmen. Im Jahre 1873 dürft ihr als Tom Morris im schottischen St. Andrews am ersten Open Championship teilnehmen und die Geschichtsbücher neu schreiben. Die kurze Texteinführung am Anfang, erklärt warum gerade diese Epoche für den Golfsport so wichtig war. An der Stelle hätte man aber durchaus mehr daraus machen können. Wieso gibt es keine Fotos oder Aufzeichnungen aus der Zeit? Und wieso sind einige Herausforderungen so kurz das sie in weniger als fünf Minuten erledigt sind?
In der Partie selbst sind authentische grafische Filter enthalten, die stellenweise ein wenig an die jeweilige Epoche erinnern. Das zeitgemäße Equipment und die passend gekleideten Golfer sind gut umgesetzt jedoch hat EA das nicht konsequent genug verfolgt. Leider passen sich die ohnehin schon spärlichen Menüs nicht dem jeweiligen Jahr an. Selbstverständlich gab es in den frühen Jahren des Golfs keine anständige Golfübertragung, aber hier hätten die Entwickler ruhig etwas Kreativität zeigen können um die Zeitreise noch authentischer wirken zu lassen.
Aber wieso im damals verweilen, wenn ihr auch im jetzt eure eigene Golfkariere mit eurem eigenen kreierten Golfer beginnen könnt? Erstmalig könnt ihr euch für alle vier großen Turniere qualifizieren, vom Master Tournament, den U.S. Open, dem Open Championship bis zu dem PGA Championship und Frauen sogar exklusiv für das LPGA. Der lange Weg auf den Golfthron unterscheidet sich kaum vom Vorgänger. Ihr sucht die Spiele aus und versucht möglichst gute Runden zu spielen um in die Profiliga aufzusteigen. Die verdienten Skillpunkte verwendet ihr um eure Skills zu verbessern und euren Rang zu verbessern. Jeder Rangaufstieg schaltet neues Equipment frei mit welchem ihr euch in künftigen Turnieren einen Vorteil verschaffen könnt.
Die Spielweise jedes Golfers definiert sich ab diesem Jahr mit einer wirklichen Neuerung, den 24 unterschiedlichen Schwungstilen. Ihr könnt den Golfball entweder als Power-Golfer weit und unpräzise oder als Control-Golfer sachte und präzise über den Kurs schlagen. Insgesamt vier Schwungkategorien stehen euch zur Verfügung um euren ganz eigenen Schwungstil zu kreieren. Jeder Golfer hat somit seine ganz eigenen Stärken und Schwächen, was das Spielverhalten der restlichen 35 Golfer wesentlich voneinander unterscheidet. Golf ist gewissermaßen eine gemütlich Sportart, die so gut es geht auf Bewegung verzichtet. Jedoch ist es EA im Mehrspielermodus durchaus gelungen dem Game eine interessantere Note zu verleihen. Bei Online Turnieren treten alle 24 Teilnehmer gleichzeitig gegeneinander an und sehen dadurch unmittelbar die Ergebnisse was sich auch positiv auf die Spieldauer auswirkt, da die dadurch doch stark verkürzt wird. Die Mitgliederzahl in den Country Clubs wurde nun auf 100 Mitglieder erhöht.
Grafisch ist die Tiger-Woods-PGA-Tour-Reihe schon seit längerem auf dem selben Niveau. Hin und wieder wird etwas an den Details gefeilt aber im wesentlichen muss man die Unterschiede mit der Lupe suchen. Wirklich neu ist das man dieses Jahr seine Turniere entweder am Tag oder bei Nacht spielen kann.
Mein Fazit…
… Tiger Woods PGA Tour 14 ist nach wie vor eine realistische Golfsimulation. Der Geschichtsrückblick im Legends-of-the-Major Spielmodus ist zwar nett gemeint, aber für mich dann doch nicht detailliert genug. Das spielen an sich ist im Jahr 1873 oder 2014 mit all seinen Kommentaren und Soundeffekten völlig identisch. Der Kariere Modus wurde fast vollständig aus der Vorgängerversion kopiert, einzig ein paar neue Lizenzen und Golfer sind neu hinzu gekommen. Einige der Kurse die letztes Jahr noch gratis waren sind nun kostenpflichtig, was einen durchaus ärgern kann, vor allem wenn der Lieblingskurs darunter ist. Der Mehrspielermodus ist dafür gut gelungen und macht sehr viel Spaß. Wer den Vorgänger des Games besitzt und nicht unbedingt jedes Jahr die neusten Features benötigt, kann auch durchaus bei dem alten bleiben…