Kid Simius
Schmitz Katze, Freiburg, 28.03.2014
Unser langer Abend in der Freiburger Party-Location “Schmitz Katze” begann um 19 Uhr auf dem Sofa vor dem Eingang, als wir, Kollege Adi und ich, versuchten, unsere Kontaktperson für das Interview mit Kid Simius zu erreichen. Die Mailbox antwortete. Kurz später dann eine SMS. Am Vortag war Kid Simius noch als Bassist bei Marterias Auftritt bei der Echo-Verleihung auf der Bühne gestanden und genoss anschließend natürlich auch noch die After-Show-Party. Nun hatte jedenfalls der Flug von Berlin nach Freiburg Verspätung. Das Flugzeug war gerade erst in Basel gelandet, was bedeutete, dass wir unser Treffen etwas verschieben mussten.
So kamen wir dann erst kurz nach 20 Uhr mit José zusammen, der schon wieder fleißig mit Soundtüfteleien auf seinem MacBook beschäftigt war. Das Gespräch über die Echo-Verleihung, Freiburg, Wet Sounds, usw. könnt ihr in einem separaten Artikel hier bei uns lesen.
Nach dem Interview hieß es erst einmal abwarten – bis rund 01:45 Uhr. Nachdem eine Zeit lang ein DJ (dessen Name wird leider nicht mitbekommen haben) das Publikum auf Kid Simius’ Auftritt eingestimmt hatte, trat dieser an sein Notebook und schlug seinen “Halunken” von da an jede Menge abgedrehte und fette Elektro-Sounds um die Ohren. Neben dem Electro-Equipment kam auch mal die Gitarre oder über das Mikro die eigene Stimme zum Einsatz.
Surf’n’Bass-Titel seines aktuellen Album “Wet Sounds” (hier unser Review) waren im Set ebenso vertreten wie frühere Stücke, wie zum Beispiel das besonders beeindruckende “King of Rock’n’Roll”. Gerne wurden auch Einwürfe aus den Songs “Kids (2 Finger an den Kopf)” von Kumpel Marteria oder der erfolgreichen Single “Lila Wolken”, an der José selbst ja auch maßgeblich beteiligt war, verbaut.
Der Raum heizte sich mit der Zeit immer stärker auf. Bei pausenlos schweißtreibender Musik und dem freudig abfeiernden und gut mitmachenden Publikum war das aber selbstverständlich auch kein Wunder. Ab und zu stieg mal jemand aus dem Publikum zum Tanzen auf die Bühne vor das Pult, wurde aber umgehend und freundlich vom Veranstalter wieder nach unten befördert.
Auch Kid Simius, der selbst natürlich auch genüsslich abzappelte, war irgendwann komplett durchgeschwitzt und entledigte sich nach “Ausziehen! Ausziehen!”-Rufen seines Shirts. Damit das Publikum auch wirklich etwas davon hatte, surfte er (wie passend!) später auch noch über die Köpfe der Crowd.
Waren es am Ende zwei oder doch drei Zugaben? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls wurde um 03:15 Uhr der immer noch bestehende Wunsch nach weiteren Zugaben nicht mehr erfüllt. Stattdessen stieg José aber zu den Fans hinunter und ließ sich dort noch etwas feiern und fotografieren.
Fazit in den Morgenstunden: eine energiegeladene Show, vielseitige Electro-Sounds, die alles zum Wackeln bringen bzw. in Bewegung versetzen und schließlich die Erkenntnis, dass da nicht einfach ein Electronic-Frickler oder DJ, sondern irgendwie ein Musiker im eigentlichen Sinn am Werk war. Kid Simius ist live ein Erlebnis! Im August wird er wieder in Freiburg zu Gast sein – und zwar auf dem ZMF. Dann allerdings als Teil der Marteria-Crew.
Am noch frühen Abend spielten zunächst drei junge Bands aus der Region bei der regelmäßig veranstalteten Reihe “MyStage – Meine Musik Live vor Publikum”. Wie uns der Tilo Fierravanti, der Leiter des Haus der Jugend erklärte, findet diese Veranstaltung mal im Haus der Jugend, mal im Auditorium der Jazz- und Rockschule und mal in der Katze statt.
Nachdem wir den Auftritt von “BadCase” (Rock) , der ersten Band des Abends, verpasst hatten – da plauschten wir gerade mit Kid Simius – sorgten “Durchzug” (Rock/Pop, Covers) und “Banana Fruit Company” (Rock, eigene Stücke) für kurzweilige Unterhaltung unsererseits bis zum späteren Gig von Kid Simius. Da wir schonmal da waren, haben wir auch hier gerne zugehört und auch ein paar Fotos geschossen.
Durchzug:
Banana Fruit Company: