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Prong – Carved into stone

Eigentlich könnte man locker zwei Drittel aller Musikrezensionen verfassen, indem man die begleitende Pressemitteilung eines Albums nimmt und sie Stück für Stück zerpflückt. Wobei das nicht nur für Musik zutrifft. Was in den Begleitschreiben an geschwurbeltem Blödsinn steckt, ist herrlich heißluftig, meist unsinnig, oft erheiternd und manchmal ärgerlich. Im Fall von „Prong“ ärgert mich, dass ich sie gelesen habe. Denn vorhersehbares Blabla auf Smalltalk-Niveau nervt mich. Das haben „Prong“ auch nicht nötig. Denn natürlich ist „Carved into stone“ die beste Scheibe seit ihres Klassiker „Cleansing“, ach was, sogar besser soll sie sein! Natürlich hat die Band diesmal besonders hart daran gearbeitet, und natürlich sind die elf neuen Songs mehr „Prong“ wie die Band sich sieht, als das auf den Alben davor der Fall war. So weit, so gähn.

Jetzt mal ehrlich: Diesen Mist braucht keiner. Schon gar keine Aussagen von Musikern wie Tommy Victor, dass sie diesmal alles besser gemacht haben. Nächstes Mal sagen sie das gleiche, und „Carved into stone“ ist dann doch nicht mehr so geil wie sie jetzt tun. Dabei – und das wiederhole ich bewusst – hätten sie das gar nicht nötig. Das Album spricht für sich. „Prong“ haben offenbar eine Menge Energie in den vergangenen Jahren aufgestaut, die sich auf „Carved into stone“ entlädt. Langweiler wie auf „Beg to differ“, „Scorpio rising“ oder „Prove you wrong“ fehlen zum Glück fast völlig, dafür gibt es neben den typischen „Prong“-Songs mit Tommys einzigartigem Riffing einige Uptempo-Nummern, die rauer und derber als früheres Material klingen und „Prong“ gut zu Gesicht stehen. Mein Favorit: „Revenge… best served cold“ hätte auch auf „Cleansing“ gepasst, ein klasse Song. Überflüssig dagegen: „Ammunition“, „Carved in stone“ und „Path of least resistance“.


Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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