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Lacrimosa
Hirsch, Nürnberg, 1.10.2012


Mit ihrem neuen Album „Revolution“ im Gepäck touren Lacrimosa derzeit durch Deutschland und bieten dabei eine außergewöhnliche Show. Ohne Vorbands, aber dafür mit 30 Jahren Band-Geschichte im Gepäck, verspricht Lacrimosa-Mastermind Tilo Wolff gleich zu Beginn der Konzerts im Hirsch, Nürnberg, eine dreistündige Reise durch das Schaffen der Dark Wave-Gothic Rock-Heroen. In zwei Portionen servieren Lacrimosa ihren zahlreich angereisten Fans den Querschnitt ihres musikalischen Schaffens, unterbrochen von einer längeren Pause, in der sich Tilo die Zeit nahm, am Merchandise-Stand Autogramme zu geben oder Fotos machen zu lassen. Der Rahmen für einen tollen Abend war also bereitet, nur schienen nicht alle Zuschauer zugehört zu haben – nach der Pause war der Hirsch deutlich leerer. Schade für alle, die den zweiten Teil verpassten, weil sie zu früh gegangen waren.

Auch wenn Tilo Wolff als Sänger im Mittelpunkt der Show steht, treten Lacrimosa live als intakte Band auf. Mit Henrik Flyman und Jay P an den Gitarren, Yenz Leonhardt am Bass und Manne Uhlig an den Drums setzen Tilo Wolff und seine langjährige Sängerin/Keyboarderin Anne Nurmi auf eine seit Jahren bewährte Besetzung. Die Bühne war interessant ausgeleuchtet, überwiegend in violett getaucht und nur sporadisch mit andersfarbigen Scheinwerfern akzentuiert. Auf jeden Fall ein sehr stimmiges Bild, das die spielfreudige Band einrahmte. Nach dem „Lacrimosa Theme“ vom Album „Inferno“ folgten „Ich bin der brennende Komet“ (also wie auf dem 98er Live-Album) sowie „Malina“ und „Schakal“. Das Publikum ging von Beginn an gut mit, animiert durch einen bestens aufgelegten Tilo Wolff, dessen Charisma sich wohl keiner entziehen konnte. Nach den Klassikern folgten mit „Mandira Nabula“ und „Feuerzug“ sowie „Lichtgestalt“ und „If the world stood still a day“ neuere Lieder, bevor Lacrimosa mit „Alles Lüge“ eine Reise zu ihren Anfängen unternehmen. Das Programm bleibt bunt gemischt, das Nürnberger Publikum nimmt auch den kontroversen Song „Irgendein Arsch ist immer unterwegs“ von „Revolution“ positiv auf – für den ungewohnt direkten Text musste Tilo Wolff einiges an Kritik von alteingesessenen Fans einstecken.

Der zweite Teil des Sets endete mit „Rote Sinfonie“ und „Revolution“, die auch die beiden letzten Songs des aktuellen Albums „Revolution“ bilden (hier unser Review). Nach zwei Zugaben („Der Morgen danach“ und „Feuer“) war dann endgültig Schluss. Es waren nicht ganz drei Stunden Musik, doch beschwert haben dürfte sich niemand. Lacrimosa lieferten einen tollen Abend ab, mit einem gut ausgewählten Querschnitt ihres Schaffens (nur „Satura“ wurde leider ignoriert…) und einer gut gelaunten Band.

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