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Mittelalterliches Phantasie Spectaculum
Weil am Rhein vom 02.07.16 bis zum 03.07.16

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Lauschige Tavernen luden zum verweilen ein

Vom 02.07.16 bis zum 03.07.16 fand in Weil am Rhein das zweite Mal in diesem Jahr das Mittelalterliche Phantasie Spectaculum (MPS) im Dreiländergarten statt. Das MPS zieht bereits seit 1994 durch die Lande und ist mittlerweile mit seinen rund 3000 Mitwirkenden das größte, reisende Mittelalter-Kulturfestival der Welt. Dieses Jahr wird es 25 Veranstaltungen an 22 Spielorten geben.

Das MPS in Weil am Rhein ist gut ausgeschildert und sowohl mit dem Auto als auch mit einem kostenlosen, aber leider nur stündlich fahrenden Shuttlebus ab Lörrach (nahe der Messe) zu erreichen. Das niedrige Beförderungsintervall wird leider  nicht online erwähnt und hat zur Folge, dass man  bis zu einer Stunde auf den nächsten Shuttlebus warten muss, was wiederum von der eigenen Besuchszeit abgeht. Der angrenzende Parkplatz  am MPS ist leider verhältnismäßig klein und schlägt mit 5 € Parkgebühr zu Buche.

Die Veranstaltung selbst erstreckt sich über einen großen Teil des Dreiländer Gartens, in einem von Bäumen umringten, weitläufigen Gelände und ist sehr gut überschaubar.

Am Eingang findet man mehrere Kassen vor, was den Einlass erheblich beschleunigt. Die obligatorische Taschenkontrolle findet natürlich auch statt, um zu verhindern, dass unerwünschte Gegenstände aufs Gelände geschleust werden. Der Eintrittspreis für den Samstag kostet 30€, da an diesem Tag mehrere Abendkonzerte von bekannten Bands aus der Mittelalter und Folkszene stattfinden. Für den Sonntag wird  der Eintrittspreis halbiert und man zahlt an diesem Tag lediglich 15€.

Die Atmosphäre des MPS zieht einen sofort in ihren Bann und hält auch bis zum Schluss an, denn dazu tragen die vielen Details bei.
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Cosplayer zeigten wieder viel Liebe zum Detail, die vielen fantasievollen Bezeichnungen, wie etwa für die  „Stallungen“ für die sanitären Anlagen oder den „Drachengrill“, wo „Drachenklöpse“ oder „Drachenspieße“  angeboten werden. Insgesamt gibt es ein sehr vielfältiges Speiseangebot von klassischem Grillgut über vegetarische Falafeltaschen, Spätzle mit Kräutersoße bis hin zu Waffeln. Das gesamte Gelände ist bemerkenswert sauber, dank der vielen aufgestellten Müllkörbe.  Auch die „Stallungen“, die sanitären Anlagen, sind immer sehr sauber und man kann sich sogar in die Dixie Toiltetten wagen.

Das MPS verfügt über eine eigene Goldwährung. Allerdings gab es dieses nur als Rückgeld an der Eintrittskasse. An allen anderen Ständen haben wir ganz normale Euro- Münzen zurück erhalten. Wer das erste Mal aufs MPS geht, dem wird auffallen, dass man hier wirklich sehr viel Geld benötigt. Die Getränkepreise bewegen sich ab satten 3€ für ein normales Mineralwasser aufwärts bis hin zu 4,50€ Euro für alkoholische Getränke. Das Pfand schlägt mit satten 3€ auch noch oben drauf. Speisen gibt es ab 3€, allerdings wird man davon nicht satt und sollte auch für die Verpflegung ausreichend Bares dabei haben.  Damit man nicht verhungern muss gibt es deshalb am Eingang auf das Gelände ein Goldzelt, in welchem man sich Geld von seinem Konto abheben lassen kann.

An zahlreichen Ständen bieten die mittelalterlichen Händler allerlei  Gewandungen, Rüstungen und Waffen zum Kauf an und so werden Interessierte, aber auch eingefleischte LARP-Anhänger sicherlich etwas Brauchbares finden. Exotische Met- und Biersorten, Gewürze und dergleichen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zwischen den Imbissbuden und Verkaufsständen findet man verschiedene, klassische Attraktionen wie z.B. „Hau den Lukas“, Bogen- und Kanonenschießen oder Axt werfen. Für die Kinder lässt ein Zauberer in seiner Show schon mal den ein oder anderen Gegenstand verschwinden und wieder auftauchen. In einem großen, rustikal aufgemachten Karussell, welches noch von Hand angestoßen werden muss, dürfen die Kleinen MPS Besucher Platz nehmen und ein paar Runden drehen.
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Falkner Achim Häfner bot eine unterhaltsame Greifvogel Show für Groß und Klein.

Natürlich darf auf einem mittelalterlichen Spectaculum auch ein Falkner nicht fehlen. Die sehr unterhaltsame Falknershow von Achim Häfner, der seine sehr zahmen, von Hand aufgezogenen  Greifvögel  überwiegend in palliativen Einrichtungen zum Einsatz bringt, begeistert das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute. Weitere Höhepunkte sind das Ritterturnier zu Fuß und auch zu Roß sowie das Bruchballturnier in dem es darum geht, eine bis zu 120kg schwere  Kugel ins gegnerische Feld zu tragen.

Zwischen all den Gauklern, Zauberern und Artisten tragen natürlich auch  die vielen gewandeten Besucher in ihren unterschiedlichsten, teils auch fantastischen Rollen, wie z.B. Elfenköniginnen, Assassinen, Rittern und Barbaren, sehr zu der einzigartigen Atmosphäre auf dem MPS-Gelände bei. Das ganze Spektakel wird jederzeit von mittelalterlicher Musik begleitet, es gibt insgesamt 3 Bühnen auf dem Gelände, auf denen verschiedene Bands auftreten (Saor Patrol, Ye Banished Privateers, Waldkauz u.a).

Bildergalerie vom Marktgeschehen:
Das Highlight am Samstagabend waren natürlich die Bands – nicht nur der Mittelalter Szene bekannt. Die mittelalterliche Band „Faun“, die Folkrocker von „Fiddlers Green“ (die zum ersten Mal auf dem MPS Weil ihren Auftritt hatten) und auch die Mittelalter-Rock Band  „Saltatio Mortis“  zogen die Besucher in ihren Spielbann.  Wollte man sich hier eine Band vom Anfang bis zum Ende anschauen, hatte man jedoch die Qual der Wahl. Die Spielzeiten waren so gelegt, dass man sich entscheiden musste, ob man sich eine Band bis zum Ende anschaut,  oder nach 40min zu einer anderen Bühne wechselt um dort noch einen guten Platz inmitten der Publikumsmenge zu erwischen.
Bildergalerie Faun:

Bildergalerie Fiddlers Green:
Zur späteren Stunde, als die Nacht anbrach legte sich ein besonderer Zauber über das MPS, denn an vielen Stellen leuchteten helle Lagerfeuer, Feuerschalen und die Lichter an den Marktständen hüllten das Gelände in ein atmosphärisches Licht. Jetzt durfte hier natürlich auch eine große Feuershow nicht fehlen.
Und auch nach diesem Wochenende zieht das Mittelalterliche Phantasie Spectaculum weiter und wir freuen uns natürlich auch schon wieder auf das nächste Jahr. Es lohnt sich.

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Über den Autor des Beitrags

Runa

..immer da wo Metal spielt! Heavy, Black, Death, Pagan, Symphonic - Metal muss es sein. Bei Tribe-Online schreibe ich überwiegend Konzertberichte und mache Konzertfotos. Gerne dürft ihr mich auf FB adden und mir Konzertvorschläge zukommen lassen, oder für eure Events bei mir werben.

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