Schon zum fünften Mal fand im kleinen Örtchen Pyras (45 km südlich von Nürnberg) die Classic Rock Night auf dem Gelände der Pyraser Brauerei statt – die ist zumindest Liebhabern des fränkischen Bieres bestens bekannt. Im Jahr 2013 zogen die Veranstalter den Härtegrad etwas an und machten aus der Classic Rock Night eher eine Metal Night: Mit Kissin’ Dynamite, Rage, Krokus und Metal-Queen Doro als Headliner war das Lineup extrem stark. Härter oder nicht, das Gelände der Pyraser Brauerei war voll, die Veranstaltung also bestens besucht. Die kostenlosen Park- und Campingplätze halfen sicher auch dazu.

Die Voraussetzungen waren auch ideal: Bestes Sommerwetter, ein großer Biergarten, hervorragendes Bier, faire Preise und eine geräumige Scheune mit ordentlicher Bühne, tollem Sound und guter Beleuchtung. Da konnten Like a Cat als erste Band die Fans schon mal aufwärmen, bevor Kissin‘ Dynamite die Menge schnell ins Schwitzen brachten. Die Schwaben legten mit Vollgas los, hüpften aufgedreht über die Bühne und rissen das Publikum von Beginn an mit. Die Menge sang lauthals mit und konnte sich danach während der einstündigen Pause im Biergarten erholen.

Die Power Metaller Rage hatten im Anschluss Probleme mit dem Sound auf der Bühne, was im Publikum aber kaum bemerkbar war, und konnten trotz der leichten Startschwierigkeiten schnell punkten. Klar, dass der aus dem Film „Der Schuh des Manitu“ bekannte Song „Straight to Hell“ sehr früh gespielt wurde, aber auch die den weniger Metal-affinen Rockfans bekannten Stücke kamen durchweg gut an. Das Publikum war in Feierlaune, entsprechend viel Spaß hatten Rage auf der Bühne.

Krokus passten mit ihrem erdigen, dreckigen Hard Rock musikalisch sicher am besten zur Historie der Classic Rock Night, bei der zuvor Bands wie Uriah Heep, Saga, Canned Heat oder Barclay James Harvest aufgetreten waren. Die Schweizer rockten entsprechend motiviert los, was die Temperatur in der ohnehin schon heißen Scheune weiter nach oben trieb. Wem es zu warm oder zu voll wurde, der sah sich das Spektakel auf der Leinwand vor der Scheune an, der Sound war auch außerhalb sehr gut – toller Service.

Mit dem Einbruch der Nacht war es endlich Zeit für Doro und ihre junge Band, die als Headliner ein Best of ihrer über 30-jährigen Karriere spielte. Mit Oldies wie „Burning the Witches“ fetzte Doro los, ließ es mit ihren Balladen auch mal langsamer angehen und stellte in jeder Sekunde sicher, dass der Kontakt zu den Fans nie abriss. Wenn es eine Musikerin gibt, die jederzeit sich und ihre Fans auf Augenhöhe sieht, dann ist es Doro. Nein, das hat nichts mit der zierlichen Größe der Powerfrau aus Düsseldorf zu tun, sondern mit ihrer sympathischen Art. Doro gibt für ihre Fans immer alles, was auch in Pyras bestens ankam und somit für Bombenstimmung bis zum letzten Akkord sorgte. Wer danach noch immer nicht genug hatte, konnte sich anschließend mit der AC/DC-Coverband AM/FM austoben, die sehr authentisch das Flair der australischen Hard Rocker nach Franken brachten.

In Summe zählt die Pyraser Classic Rock Night zu den schönsten Live-Veranstaltungen des Konzertsommers. Dieses Jahr war das Lineup zwar härter als zuvor, der hervorragenden Stimmung tat das dank der tollen Künstler aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Veranstaltungsort, Park- und Campingmöglichkeiten sowie das Rahmenprogramm mit Brauereibesichtigung runden den durchweg positiven Eindruck ab. Die Pyraser Classic Rock Night sollte man sich schon jetzt für 2014 vormerken!

Kissin‘ Dynamite

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Rage

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Krokus

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Doro

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