Jupiter Jones – Das Gegenteil von Allem
Nachdem ich das letzte, selbstbetitelte Jupiter Jones Album in meinem Review (siehe hier) mehr als über den grünen Klee gelobt habe, war ich neugierig, wie es mir mit „Das Gegenteil von Allem“ gehen wird. Werden meine Erwartungen an die Band aus der Eifel in Sachen intelligente deutsche Songtexte, kombiniert mit eingängigen Melodien erfüllt oder enttäuscht? Bleiben sie weiter auf ihrem eingeschlagenen Weg Richtung Erfolg und charttauglichen Songs?
Immerhin arbeiteten die Jungs um Sänger Nicholas Müller wieder mit Erfolgs-Produzent Wolfgang Stach (u.a. Bap, Guano Apes, Emil Bulls) zusammen.
Und die erste Singleauskopplung „Rennen + Stolpern“ erinnert ein bisschen an das wunderschöne „Still“, der Song, der den absoluten Durchbruch für die Band bedeutete.
Ich muss sagen, ich bin weiterhin baff. Lyriker, Autoren und angehende Songwriter sollten sich diese Textperlen nicht entgehen lassen. Jeder einzelne Song sprüht nur so vor Wortwitz und Tiefe, so zum Beispiel „Momentaufnahme 3“: „Ob du wirklich richtig lebst, siehst du wenn das Licht ausgeht.“ Oder der Eröffnungssong „4-9-6 Millionen“: „Jetzt hebt die Gläser für die Zeit….Darauf, dass sicher ist, dass gar nichts sicher ist“. Jupiter Jones verstehen es, den Nerv der heutigen Zeit zu treffen. Weiterhin sind das Leben und das „Wir“ Hauptthemen des Albums „Das Gegenteil von Allem“. Nur alles ein bisschen ruhiger und melancholischer.
Okay, da wäre ein Ausreisser, der so gar nicht ins Konzept passt und dem Album einen kleinen Minuspunkt einbringt: „Denn sie wissen, was sie tun“. Ein schreiender Punkrocksong, vielleicht ein Erinnern an gute alte Zeiten, ein „Wir-konnten-auch-anders“? Leider hilft da Featuregast Ferris MC auch nicht mehr.
Davon mal abgesehen, ist „Das Gegenteil von Allem“ wieder ein herausragendes Jupiter Jones-Album. Definitiv empfehlenswert.
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