Browse By

MXGP – Die offizielle Motocross-Simulation

MXGP - Screenshot 1 - Tribe Online MagazinStaub, Emotion, Simulationen und Authentizität sind die entscheidenden Elemente, welche vom Entwickler Milestone Studios in das neue Game eingebunden wurden. Damit der Kampf um die Motocross-Krone noch realistischer und spannender wird, wurden unglaubliche Sprünge, adrenalinreiche und anspruchsvolle Meisterschaften, eingebaut, die die neue Fahrer-/Spieler-Generation, Rennen für Rennen, durch Staub und Schlammschlachten näher an das Ziel der Träume bringen soll: den Weltmeistertitel!

MXGP – The Official Motocross Videogame beinhaltet alle Fahrer – darunter den siebenfachen Weltmeister der MX1-Klasse, Tony Cairoli – alle Bikes, Teams und Regeln des offiziellen 2013er MXGP-Kalenders, inklusive neu gestaltetem Karriere-Modus, um live bei allen Höhen und Tiefen des Motocross dabei zu sein.

Mit dem Vorgänger, dem offiziellen Game zur FIM Motocross Weltmeisterschaft, MUD, hat der Entwickler Milestone nicht gerade ein gutes Spiel abgeliefert. Nun versuchen die Italiener mit MXGP ein weiteres Mal, die Faszination des Motocross mit den MX-Bikes, den unglaublichen Sprüngen und hektischen Zweikämpfen auf der Strecke einzufangen. Machen sie es diesmal besser?

Die erfreuliche Mitteilung: Mit MXGP hat Milestone durchaus eine 180° Wende vollzogen, denn der aktuelle Ausflug in das Motocross-Geschehen hat mit seinem Vorgänger nur noch wenig gemeinsam. Man heizt hier zwar auch mit der MX1- und der schwächeren MX2- Klasse über 14 verschiedene Kurse auf dem gesamten Globus, jedoch hat man sich vom Arcade-Feeling verabschiedet und sich mehr an den realen Eigenschaften des Motocross Sports orientiert.

Die Zeiten sind nun vorbei, in denen man nach einem erfolgreichen Scrub einen Boost erhalten hat, welcher eh meist dazu geführt hat, dass man sich neben der Strecke wiedergefunden hat. Endlich hat das Querlegen der Maschine zur Folge, dass die Räder schneller wieder den Boden berühren, und das ist auch gut so!

MXGP - Screenshot 3 - Tribe Online MagazinEs wird, im Vergleich zum Vorgänger, eine um Einiges bessere Verbindung zwischen den Reifen und der meist unebenen Strecke, welche in Echtzeit durch die Fahrrillen verformt wird, wahrgenommen. Dadurch lässt es sich natürlich auch viel besser nachvollziehen, warum die MX-Bikes so reagieren, wenn man sie durch die Kurven jagt oder weite Sprünge landet. Bei der Steuerung orientiert man sich scheinbar an THQs MX vs ATV: Reflex, welche das Fahrfeeling deutlich verbessert, da sich der Fahrer und die Maschine durch die Analog-Sticks getrennt voneinander steuern lassen. Durch eine geschickte Gewichtsverlagerung beim Einlenken lässt sich so z.B. der Kurvenradius verkleinern, oder man kann sich den nötigen Schwung für einen Sprung verschaffen. Neu ist auch, dass man an den Bikes zusätzlich herumschrauben kann.

Das Feature ist zwar nicht annähernd vergleichbar mit den Einstellungen bei anderen Motorrad-Simulationen, da die Optionen zum Verstellen der Bremsen, Federung und Fahrwerk doch sehr rückständig ist, jedoch trägt es zumindest ein wenig mehr zu einem realistischeren Game bei.

Manuelles Schalten, getrenntes Handling beider Bremsen, korrekte Fahrerposition – und gefahren sollte auch noch werden. Mit der relativ realistischen Steuerung hat man doch einiges zu tun, wenn man die Power Motocross Maschinen auf der Strecke halten will. Wem das alles zu schwierig ist, der kann den Schwierigkeitsgrad senken und einige Fahrhilfen einschalten. Wie schnell die Konkurrenten fahren, kann natürlich auch eingestellt werden. Wer es etwas spannender und anspruchsvoller mag, sollte an der Stelle lieber einen etwas höheren Schwierigkeitsgrad wählen. Auf der Piste habe ich spannenden Duelle nur mit einem höheren Schwierigkeitsgrad erlebt. Während beim Vorgänger das Fahrgeschehen so wirkte, als sei alles an einem Gummizug befestigt, kann man hier aufatmen. Der Führende kann zwar durch einen Sturz Zeit verlieren, jedoch wartet bei den höheren Schwierigkeitsstufen die KI nicht mehr künstlich darauf, das man als Spieler das Feld wieder aufholen kann.

MXGP - Screenshot 4 - Tribe Online MagazinIm Grand-Prix-Modus und der Meisterschaft hat man viel mehr persönliche Einstellungsmöglichkeiten, als bei schnellen Einzelrennen, wo die Strecke und der Fahrer zufällig festgelegt werden. So kann man sich im Grand-Prix-Modus oder der Meisterschaft z.B. nur auf ein Rennen festlegen oder sogar das komplette Rennwochenende samt Qualifikation und beider Läufe fahren. Außerhalb des offiziellen Rennkalenders sind auch eigene Meisterschaften gestattet, wobei alle Events abseits der Sofortrennen mit einem lizenzierten oder selbst erstellten Fahrer absolviert werden können. Genau, richtig gelesen: Im Vergleich zum Vorgänger kann man sich hier einen Fahrer selbst erstellen. Jedoch ist der Editor recht schlicht gehalten. Es lassen sich nur visuelle Veränderungen am Helm und dem Schriftzug am Trikot vornehmen. Die Auswahl des Aussehens beschränkt sich dabei nur auf vorgegebene Charaktere, mit denen auch der Manager bestimmt wird.

In seinem persönlichen Motorhome kann man seine E-Mails ansehen, die Titelseiten der Rennmagazine betrachten oder sich die angeblichen Fan-Beiträge in „Facebook“ durchlesen. Die Karriere, wo man als Wildcard-Fahrer beginnt um sich im Anschluss von der MX2-Klasse zum MX1-Champion durchzusetzen hat, ist sehr langweilig.

MXGP - Screenshot 2 - Tribe Online MagazinDie Grafik bezüglich Detailgrad und den Kulissen ist durchaus ein wenig angestaubt und erinnert sehr an die PS2-Ära, wobei die recht gut dargestellten Fahrer mit ihren flatternden Trikots das ganze etwas moderner wirken lassen. Beim Mechaniker, könnte man aufgrund seines immer gleichen Gesichtsausdrucks den er bei Siegen des Fahrers auflegt, einen Comedy-Preis verleihen. Über die Schatten die plötzlich auftauchen und die Pop-ups am Streckenrand könnte man ja noch hinwegsehen. Was aber wirklich nervt, ist das ständige Generieren der sich verändernden Pisten-Texturen, welche durch die Bewegungen einem das Gefühl vermittelt, die Rennstrecke würde erst frisch skizziert werden. Dies war schon bei Sega Rally eleganter gelöst worden. Bei der Bildrate hat die 360 Version ziemlich zu kämpfen, um  überhaupt 30 Bilder pro Sekunde darzustellen. Und das, obwohl es keine visuellen Highlights gibt, was den Fahrspaß natürlich ungemein mindert. Der ein oder andere Bug, wie z.B. das verschwindende Motorrad in der Box, ist auch vorhanden.

Über die Online-Rennen mag ich gar nicht so viele Worte verlieren, da ich nur schlechte Erfahrungen damit gemacht habe. Die Lags sind unterirdisch, da Fahrer nur ruckelnd oder fliegend an einem vorbei gezogen sind. Platzierungen haben sich ohne ersichtlichen Grund verändert und zu guter Letzt hat die Steuerung ziemlich häufig nicht so reagiert wie sie sollte.

Um es in ein Wort zu packen, die Online-Rennen sind KATASTROPHAL!

Fazit

Milestone hat sich die Kritik zum Vorgänger zu Herzen genommen und eine komplette Kehrtwende vollzogen: MXGP fängt das Fahrfeeling nun deutlich besser ein, als dies beim Vorgänger der Fall war. Und es wurde auch viel mehr Wert auf ein realistisches Design gelegt. Mit den Dual Sticks hat man nun die Maschine und den Biker besser im Griff. Nur leidet das Fahrvergnügen aufgrund der schlechten Bildrate deutlich. Vor allem, wenn man das aus dem Aspekt der doch recht veralteten Technik betrachtet, sollte doch zumindest die Optik des Games stimmen. Die Online-Rennen sollte man dann doch gleich meiden, da meine Erfahrungen nur von richtig derben Lags begleitet wurden, wodurch man das Ganze durchaus als unspielbar bezeichnen könnte.

Viel Spaß beim Zocken!

Milan

Abo und News an Deine E-Mail







Über den Autor des Beitrags

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert