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Arzak – Der Raumvermesser

„Am 10. März 2012 wurde das Comicfirmament gleich um zwei Fixsterne ärmer: Mit Jean Giraud starben sowohl der „klassische“ Gir, als auch der „experimentelle“ Moebius“ – so der Verlag.

Arzak - Der Raumvermesser - Tribe Online Magazin

Zwei große Namen, die also auf ein Mal verschwunden sind. Während Giraud unter seinem Pseudonym „Gir“ den Western „Leutnant Blueberry“ herausbrachte, wurde der französische Künstler als Mœbius für seine eigenwilligen Science-Fiction-Comics gefeiert.

In verschiedenen Geschichten ließ er seinen Helden – der wechselnde Namen wie z.B. Arzach, Arzack oder Harzak trug – Abenteuer erleben, die größtenteils ohne Worte auskamen und obendrein in Improvisation, ohne Skript, entstanden sind. Für viele war das genial, für andere aber auch etwas zu strange.

Mit “Arzak – Der Raumvermesser” hat er seinem zuletzt nahezu stummen Protagonisten eine “richtige” Geschichte gewidmet, in der zwei Handlungsstränge erzählt werden:

Zum einen geht es um den Raumvermesser, der auf seinem Pterodelphus, halb Flugsaurier halb Maschine, über die wüsten Landschaften von Tassili schwebt – mit einem staatlichen Auftrag, Anomalien aufzuspüren. Seinen fliegenden Untersatz muss er nach einem Gefecht aber verletzt bzw. defekt notlanden und sich zu Fuß durch die unwirtliche Gegend bis zum nächsten Ort durchkämpfen.
Die parallel dazu erzählte Story dreht sich um die Besatzung der “Tronic Rapidoo”, die von Werg-Piraten (sie nennen sich selbst „Befreiungsarmee der Wergvölker“) unter Führung eines gewissen Kimorg Barbax überfallen wird. Der Kommandant der “Rapidoo”, Xing Wang Xu, vermutet, dass Lady Charmayne und ihr Sohn, Erbprinz Domyo, beide an Bord, das Ziel des Angriffs sind.
In wie fern die beiden Geschichten etwas mit einander zu tun haben, sei hier aber noch nicht verraten…

© Moebius Production / Glénat

© Moebius Production / Glénat

© Moebius Production / Glénat

© Moebius Production / Glénat

Die Geschichte mag zunächst erst einmal verwirrend wirken. Die komplizierten Namen tun ihr Übriges. Trotzdem wirkt die Geschichte gleich anziehend, und nach einigen Seiten kommt man auch gut rein.
Natürlich trägt auch der erstklassige Eindruck dazu bei, den man alleine schon bekommt, wenn man nur das Buch in den Händen hält: ein gebundenes Buch mit Hardcover, in dessen riesigem Format (ca. 25,5 x 36cm) die gekonnten, großzügigen Illustrationen stark zur Wirkung kommen.

“Arzak – Der Raumvermesser” ist ein rundum gelungenes, letztes Werk – das als solches aber leider nicht vorgesehen war. Auf den letzten Seiten sind noch ein paar Arzak-Illustrationen zu bewundern und Hintergründe zu lesen. Dort verabschiedet sich Jean Giraud schließlich mit den Worten: “Ich muss euch leider verlassen, Band 2 ruft. Arzak will leben!”. Die Geschichte bleibt also für eine Fortsetzung offen. Aber wird es eine geben? Wer sollte die zeichnen und schreiben? Wünschen würde man es sich ja…Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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