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Pelikan Protokoll 01: Erste Phase

Irgendwann in der nahen Zukunft. Aus den unterschiedlichsten Ländern werden plötzlich 15 völlig verschiedene Personen entführt und in ein geheimes, eigens für diesen Zweck eingerichtetes Gefängnis namens “Pelikan B” gebracht. Dort werden die “Einheiten” von Wärtern (“Kameraden” genannt) bewacht und von medizinischem und wissenschaftlichem Personal (“Berater”) beobachtet und verhört.

Pelikan Protokoll 01 - Erste Phase - Tribe Online MagazinWorum es bei dem groß angelegten und scheinbar mit Unsummen finanzierten Experiment (“Protokoll”) geht, wird im ersten Band noch in keinster Weise erklärt. Es wird aber klar, dass das Protokoll aus vier Phasen aufgebaut ist. In dieser ersten Phase soll der Wille der Personen gebrochen werden. Gleichzeitig aber wird durch das sog. “Netzwerken”, bei dem zeitweilig der Kontakt unter den Einheiten hergestellt bzw. zugelassen wird, auch eine Gemeinschaft erzeugt oder zumindest in Kauf genommen.
Es war zu erwarten, und es tut der Geschichte auch gut: natürlich gibt es auch eine Insassin, Einheit Nr. 4, die ihre Gefangennahme nicht einfach hinnehmen möchte und sich unkooperativ zeigt. Sie wird am detailreichsten beschrieben und spielt praktisch die Hauptrolle.

In einer kurzen Vorgeschichte wird außerdem ein alter Wissenschaftler vorgestellt, auf dessen Theorien angeblich die Weltordnung aufgebaut ist. Kurz vor den Entführungen erfährt man auch noch, dass der Bilderberg-Club hinter dem Pelikan Protokoll steckt. Fans von Verschwörungstheorien kennen diesen Namen und dürften ahnen, dass eine solche Unternehmung der Bilderberg-Gruppe ein großes und politisches Ziel haben muss. Denn: bei den Bilderberg-Treffen versammeln sich hochrangige Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern und – so sagt man – treffen hinter verschlossenen Türen Entscheidungen, die die ganze Welt beeinflussen.

Pelikan Protokoll 01 - Seite 7 - Tribe Online Magazin

© für die deutsche Ausgabe: Splitter Verlag

Pelikan Protokoll 01 - Seite 8 - Tribe Online Magazin

© für die deutsche Ausgabe: Splitter Verlag

Der erste Band der vierteiligen Reihe ist verwirrend. Über den Zweck und die Hintergründe der Geschehnisse bleibt so gut wie alles unklar, und so bleibt der Leser schließlich mit unzähligen Fragen zurück und kann nur spekulieren. Natürlich ist ein Cliffhanger gewollt. Es stellt sich aber die Frage, ob es etwas “too much” ist.
Speziell ist auch der Stil der Illustrationen: die Figuren sehen größtenteils fast fotorealistisch aus, oder so, als hätte man über ein Foto einen Comic-Filter laufen lassen. Für mich persönlich war das eher gewöhnungsbedürftig, auch wenn die Erzählung dadurch zugegebenermaßen recht gut wirkt.

Wer Stories mit den Zutaten Geheimprojekt, Psychologie, Verschwörung und vielleicht auch Weltherrschaft mag, wird sich sicher nicht an der nur Fragen aufwerfenden Handlung von “Pelikan Protokoll 01: Erste Phase” stören – oder vermutlich, wie ich, darin sogar den Anfang einer (hoffentlich) tollen Reihe sehen. Drei weitere Bände werden noch erscheinen – für jede Phase einer. So lässt sich noch vieles aufklären…

Auf der Seite des Verlags kann man ein paar Seiten Probelesen:
http://www.splitter-verlag.eu/pelikan-protokoll-bd-1-erste-phase.htmlViele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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