Baden in Blut 2013
27.07.2013, Lörrach
Eines muss man den Badnern ja lassen…. wer sich bei knapp 40 Grad in die pure Sonne stellt und dabei headbangt und abgeht ist wirklich hart im Nehmen und hat ordentlich Respekt verdient!
Auch die vielen freiwilligen Helfer, Organisatoren und die Bands haben unter diesen extremen Bedinungen wiedermal ein geiles Festival auf die Beine gestellt und für viel Spaß und unvergessliche Momente gesorgt.
Der Lörracher Grüttpark wurde innerhalb weniger Tage zum Metalfestival umfunktioniert und bot viele idyllische Plätze zum entspannen, feiern und auch zum shopppen an den Merchandise Ständen an. Für das leibliche Wohl wurde mit verschiedenen, handlichen Speisen gesorgt und auch für Met- und Cocktailliebhaber gab es auch dieses Jahr wieder einen Stand.
Wie in jedem Jahr hatte die Band, die den Blood Battle Contest gewann, die Ehre das Baden in Blut zu eröffnen.
Gleich zu Beginn des ersten Konzertes strömten viele Besucher zur Weidenkuppel, in der die Bühne jedes Jahr aufgebaut wird. Die Death Metal Band Maersung hatte einen Heimvorteil, denn die Jungs kommen direkt aus Lörrach und brachten ihre eingefleischten Fans mit, die nicht lange brauchten um ihre Band mit wildem Headbangen zu unterstützen. Meistens haben Opener es nicht leicht, das Publikum zu ziehen, doch dies war bei Maersung nicht der Fall. Eine ordentliche Menge Menschen hatte sich schon in wenigen Minuten angesammelt, auch wenn diese sich noch etwas verhalten in den hinteren Reihen aufhielten. Per Facebook Voting konnten sich die Fans im Vorfeld einen Song von Maersung wünschen. Dieser viel auf eine Coverversion von Lenas Satellite, der gekonnt in Death Metal Manier umgesetzt wurde und dem Publikum sehr gut gefiel.
Der musikalische Grundstein für ein erfolgreiches Festival wurde mit dem Opener gelegt, und kurz darauf betraten Appearance of Nothing aus unserem Nachbarland der Schweiz die Bühne. Zu meiner Freude hatte die Band einen Keyboarder dabei, was zwar nichts Ungewöhnliches für eine Progessive Metal Band ist, dennoch kommen die meisten Klänge doch immer mehr aus der Dose, und da fällt das Augenmerk doch schon sehr auf den Tastenspieler. Die Schweizer haben auch bereits im Jahr zuvor das Metal Cáfe im SAK Lörrach gerockt, und wer das verpasst hat sollte sich Truppe demnächst unbedingt mal live ansehen.
The Hellcall aus Freiburg gab es an dritter Stelle. Die Black Forest Bandana Metaller habe ich bereits 2012 auf dem Metal in the Räbe gesehen, und auch wie damals rockten die Jungs die Bühne und animierten die Besucher zum Trichtersaufen, welches so mancher feierwütiger Metaller gerne in Anspruch nahm. Einige der Bandmitglieder dürften dem ein oder anderen bekannt vorkommen, denn gleich 3 ehemalige Mitglieder von Fear My Thoughts geben sich bei The Hellcall die Instrumente in die Hand.
An vierter Stelle ging es dann in Richtung Black/Death Metal weiter. Mit Night Eternal eröffneten Thulcandra ihr Konzert und legten sich gleich richtig ins Zeug. Die Metaller aus Bayern haben seit der Gründung 2003 eine Demo und 2 Alben heraus gebracht und spielten ihre stärksten Tracks in einer gemischten Zusammenstellung. Dem bangenden Publikum gefiel es und man kann sich nur wünschen das Thulcandra demnächst noch mehr gute Musik produzieren werden um uns damit zu erfreuen.
Als Hatesphere an der Reihe waren, gab es nochmal einen Schub voller Publikum, das sich vor der Bühne sammelte und sich wild moshend dem Thrash/Death Metal der Band hingab. Einen Tag zuvor haben die Dänen auf dem Eisenwahn Festival ihr Set gespielt und waren dementsprechend routiniert. Für Hatesphere läuft es demnach richtig gut, vor wenigen Tagen unterschrieben sie außerdem einen Plattenvertrag mit Massacre Records und das 8. Studioalbum steht auch schon in den Startlöchern.
Mit Long Distance Calling kam etwas ruhigere Abwechslung ins Konzertprogramm. Die Progressive Rocker aus Dortmund sorgten für eine entspannte Stimmung, zu der die Besucher weniger bangten, dafür aber mehr tanzten und sich dem Gefühl der Musik hingaben. Mir persönlich waren Long Distance Calling etwas zu ruhig, weil mir einfach der Gesang gefehlt hat der nur in wenigen Liedern vorhanden war. Dem Großteil des Publikums hatte es jedenfalls gefallen.
Mit den abkühlenden Abendstunden stieg dann auch die Feierlaune der Gäste und bei Illdisposed wurden die Menschen vor der Bühne zunehmend aktiver und moshten was das Zeug hält. Die Zusammenstellung der Trackliste war sehr gemischt, was bei einer Band die es bereits seit 1992 gibt, natürlich nicht verwunderlich ist. Dennoch hat es mich gewundert, dass vom Album Sense the Darkness nur gleichnamiger Song gespielt wurde, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Am Ende des Gigs warf Frontmann Bo Summer sein triefendes, verschwitztes T-Shirt in die Menge, als kleines Dankeschön an die Fans (oder vielleicht auch nur weil es stark gerochen hat ;) ).
Im Jahr zuvor sollten Naglfar aus Schweden am Baden in Blut auftreten, doch diese sagten kurzfristig ab und so setzten die Metal Maniacs alles Mögliche in Bewegung, um die Black Metaller für dieses Jahr nach Lörrach zu holen. Auch diese waren schon einen Tag zuvor auf dem Eisenwahn und die Schweden haben noch lange nicht genug, denn sie sind noch auf einigen Metalfestival in der nächsten Zeit vertreten.
Nichts gegen die Jahre zuvor, die Headliner auf dem Baden in Blut wurden von Jahr zu Jahr bekannter, aber mit Vader wurde dieses Mal ein wirklich großer Headliner an Land gezogen. Es mag wohl kaum jemanden innerhalb der Metalszene geben, der Vader nicht kennt. Dies hat man deutlich sehen und auch durch die ständigen Moshpits spüren können (ob man wollte oder nicht), denn als Vader die Bühne betraten war der Konzertbereich gerammelt voll und das Publikum hellwach und in bester Stimmung. Ab und an gab es auch mal ein paar wenige (zum Glück!) Crowdsurfer, die sich zur Bühne tragen ließen und von dort wieder zurück. Ein gelungener Abschluss und krönendes Highlight für das Baden in Blut 2013
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27.07.2013, Lörrach”