Die Nacht der lebenden Toten 01: Vatersünden
Die junge Frau Lizbeth verabschiedet sich von ihrer Familie, um mit ihrem Bruder Leland das Grab ihrer Eltern auf einem weiter entfernten, entlegenen Friedhof zu besuchen. Auf dem Weg dorthin läuft LedZeps “Stairway to Heaven” im Autoradio. Dabei hätte der “Highway to Hell” ihre Situation wohl eher getroffen.
Denn kaum sind die beiden angekommen, werden sie von einer Horde Zombies überfallen. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen können: die Welt hat sich während ihrer Fahrt schlagartig verändert. Eine Zombie-Epidemie greift rasch um sich, und die Städte gleichen schon blutigen Schlachtfeldern…
In ihrer Not suchen die Lizbeth und Leland Schutz in einem alten Hotel, das zu ihrem Schrecken vom Geschäftsführer aber schon wie eine Festung gegen jegliche “hässliche Kakerlake”, die einzudringen versucht, mit Waffengewalt verteidigt wird.
In einem parallel dazu erzählten Handlungsstrang geht es um Lizbeths Mann John, der sich aus der Stadt heraus irgendwie auf den Weg machen möchte, seine Frau zu finden. Mit den beiden Kindern im Schlepptau hat er damit zwischen herumballernden Militärtruppen und hungrigen Untoten natürlich alle Hände voll zu tun…
Mittlerweile erinnert eine solche Geschichte natürlich gleich an The Walking Dead. Aber der Horrorfilm-Klassiker “Die Nacht der lebenden Toten” (Originaltitel “Night of the Living Dead”) wurde schon einiges früher als der Comic von Robert Kirkman, nämlich 1968, von Regisseur und Autor George A. Romero auf die Leinwand gebracht.
Die vorliegende Comic-Adaption von Jean-Luc Istin (u.a. auch “Elfen 01: Der Kristall der Blauelfen”) orientiert sich an der filmischen Vorlage. Allerdings variiert Istin auch etwas und bringt das Ganze natürlich vor allem in unsere moderne Gegenwart – und damit näher an uns heran.
Wie man an Hand des Covers schon vermuten kann, sind die Bilder von Zeichner Elia Bonetti sehr düster und sättigungsarm in kalten bis modrigen Farben gehalten. Die Tatsache, dass zum Teil Winter herrscht und Schnee liegt, lässt die teils eindrucksvoll großformatigen Zeichnungen noch etwas trostloser wirken. Es zählt vor allem die Atmosphäre – auch wenn die Zombies sehr furchteinflößend aussehen, wird für die schaurige Stimmung gar nicht so oft in die harte Splatter-Kiste gegriffen.
“Die Nacht der lebenden Toten 01: Vatersünden” legt einen äußerst gelungenen Grundstein für die dreiteilige Reihe. Vor allem von der nebenbei erzählten, hintergründigen Geschichte um die Entstehung der Epidemie und die geheimnisvolle Vergangenheit von Lizbeth darf man sicher noch einiges Unerwartetes erwarten.
Der zweite Band ist in Vorbereitung. Titel und Veröffentlichungsdatum sind bislang noch nicht bekannt.
Eine Vorschau der ersten paar Seiten findet ihr auf der Verlagsseite zum Buch bei Splitter.Viele weitere Comic-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…