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Foodfotografie: Ansprechende Fotos ohne Spezialausrüstung

Es gibt nicht viele deutschsprachige Bücher zum Thema Foodfotografie und schon gar nicht umfangreiche. Beim Fotografieren in diesem Genre geht es um das richtige Licht, ansprechende Komposition und das gewisse Extra, so dass dem Betrachter das Wasser im Mund zusammenläuft. Schließlich sollen die Bilder im wahrsten Wort Appetit machen!

Auf den ersten 100 Seiten gibt es einen ausführlichen Ausflug in die Grundlagen der fotografischen Technik (Kamera, Objektiv, Belichtung, Fokus, Schärfentiefe) und einer Einführung zum Thema Licht. Hier zeig die Autorin mit Skizzen wie ein ansprechender Lichtaufbau aussehen und das Tageslicht optimal genutzt werden kann. Darauf folgt das Food- und Set-Styling, also um den Einkauf, eine mögliche Präsentation, Hilfsmittel zum Set-Aufbau und Ideen für die Fotografie von süßen oder herzhaften Speisen. Es gibt ganz viele Tipps für Küchenutensilien, zum Aufbau der Gerichte, für Unter- und Hintergründe und Dekoration. Hier kommen all die Leser/innen auf ihre Kosten, die ein Faible für das Schöne beim Essen oder in ihrer Wohnung haben.

Erst im fünften Kapitel gibt es wieder mehr fotografischen Input: Die Komposition steht im Mittelpunkt. Also Bildformate, Aufnahmeperspektiven, bildgestalterische Elemente (Goldener Schnitt, Goldenes Dreieck) und Gestaltungsregeln (Nähe, Ähnlichkeit, Geschlossenheit, Symmetrie…). Ein gelungener Überblick über kompositorische Möglichkeiten, immer anschaulich mit einem Foto dargestellt, samt Angabe der verwendeten Technik und Belichtungsdaten.

Einige Infos zur Bildbearbeitung mit Adobe Lightroom dürfen natürlich auch nicht fehlen und werden kurz thematisiert. Für mich das interessanteste Kapitel war „der eigene Stil“, mit einer Sammlung der einzelnen Genres in der Foodfotografie: Freisteller, Food Art, Reportage, Storytelling und Portrait.

Abgerundet und abgeschlossen wird das Buch von Foodfotograf/inn/en bei Instagram und mit einem ausführlichen Glossar. Und zwischendurch gibt es viele gute Beispielfotos inkl. Belichtungsparametern sowie Making-Offs, kleinere Exkurse und Take Aways (Dos & Don’ts). Insgesamt sehr farbenfroh und ein ausgewogenes Verhältnis von Text und Bild.

Fazit: Der Autorin Maria Panzer ist es gelungen, Menschen für die Foodfotografie zu begeistern, die wahrscheinlich eh schon einen Blick für das Dekorative und Schöne in ihrer Wohnung oder Umgebung haben. Es finden sich viele Anregungen zum Styling und Gestalten bei vorhandenem Licht.

Für technisch interessierte Fotograf/inn/en ist es vielleicht enttäuschend, dass der Einsatz des Blitzes oder andere künstlichen Lichtquellen sehr kurz kommen. Ideen zur Fotografie von Speisen und Getränken, Bildgestaltung und eigenem Stil gibt es ausreichend. Und für die Leser/innen des Buches gibt es noch Bonusmaterial zum Download auf der Verlagsseite: Rezepte und Arbeitsmaterialien.

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Über den Autor des Beitrags

Jasmin

Steht eher auf die harten Jungs… Rock, Deutschrock, Neue Deutsche Härte oder Heavy Metal… es darf laut sein! Manchmal wagt sie auch Experimente und besucht ein Rap- oder Schlagerkonzert, danach wird dann entschieden, ob es eine Wiederholung gibt.
Ihre Freizeit verbringt sie auch gerne mal in verlassenen Fabriken oder Villen, um mit der Kamera den Verfall zu dokumentieren. Entspannt wird danach mit einem guten Buch zuhause.

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