Festivalbericht | Rock dein Leben – 27.-29.2023
Das „Rock dein Leben“ Festival 2023 fand in diesem Jahr vom 27. bis 29. Juli auf dem Flugplatz in Laichingen statt, und zwar etwas später als im Vorjahr. Mit insgesamt 15.000 Besuchern in drei Tagen übertraf das Festival die Erwartungen der Veranstalter deutlich.
Organisation und Infrastruktur
Die bewährte Einbahnstraßenregelung für Fußgänger und Autofahrer funktionierte wieder hervorragend und sorgte für einen reibungslosen Verkehrsfluss. Die Besucher hatten Zugang zu ausreichenden Toiletten und Duschmöglichkeiten und konnten sich an den typischen Festivalständen mit Merchandise, Essen und Getränken eindecken.
Mit fairen Preisen von 5€ für Getränke wie Bier, Radler und Cola blieb das Festival finanziell zugänglich. Wie auch bereits letztes Jahr bemängelt, fehlte auch dieses Jahr die Diversität an Speisemöglichkeiten. Neben Burger, Döner und Pizza konnte nur ein kleiner Feinkoststand herausstechen.
Im Gegensatz zum Vorjahr gab es in diesem Jahr nur eine Bühne, was dem Festival jedoch keinen Abbruch tat. Trotz des regnerischen Wetters blieben die Besucher in Feierlaune.
Glücklicherweise blieben die prognostizierten starken Unwetter aus.
Neues Highlight: Der Funpark
Neu in diesem Jahr war der „Funpark“. Dort konnte man in Gruppen Spiele spielen wie 1vs1 Bungee Run, Looping Loui in Lebensgröße, Rutschbahn und „Stabkampf“ über dem Rock dein Leben Schlammloch. Die Anmeldung war kostenlos und es gab für die ersten drei Plätze einen kleinen Gewinn.
Musikalische Highlights und Stimmung
Donnerstag:
Am ersten Tag des Festivals standen vor allem Coverbands im Rampenlicht, darunter Rocksucht, Charly Feelgood, The Jack, Mandowar, One Step Closer und Heilige Legenden. Sie sorgten für eine abwechslungsreiche musikalische Mischung.
Freitag:
Am besagten Tag öffneten die Tore des Festivals bereits um 14:30 Uhr. Ein vielfältiges musikalisches Programm erwartete die Besucher, bestehend aus Deutschrock, einer Prise Schlager und Metal. Den Auftakt des zweiten Festivaltags durfte die Band FACING FEARS gestalten. Anschließend folgten die Auftritte von D!REKT und Ampex.
Ein besonderes Highlight bot Dirk Maron, ein Wolfgang Petry Double, der vom Publikum begeistert gefeiert wurde. Als die Südtiroler Band Stunde Null die Bühne betrat, begann es langsam zu regnen. Doch das hielt die Festivalbesucher nicht davon ab, ausgelassen zu feiern.
Trotz des anhaltenden Regens lieferte der erste Headliner des Abends, Kärbholz, eine herausragende Performance. Während Gitarrist Adrian den Song „Voran“ solo performte, klarte das Wetter auf – ganz so, als würde der Song das bessere Wetter herbei singen.
Passend zum Auftritt des zweiten Headliners des Abends, Unantastbar, war es schließlich trocken. Die Band bot erneut eine großartige Show. Beim Song „Das Stadion brennt“ zündeten die Fans traditionsgemäß ihre Bengalos und sorgten so für eine unvergessliche Atmosphäre.
Den Abschluss des Tages bildete ein musikalischer Stilbruch: Mia Julia begeisterte das Publikum mit ihrem Schlager-Set. Sie rockte die Bühne und feuerte das Publikum an, gemeinsam zu ihren Malle Beats zu feiern. Ein Abschluss für hartgesottene, die nach diesem Tag noch nicht genug bekommen hatten.
Samstag:
Der letzte Tag des Festivals begann früh mit einem Auftritt der Stadtkapelle Laichingen um 10:30 Uhr. Um 14:30 Uhr betrat JEANLUC die Bühne, gefolgt von der Punkrock & Ska-Band 33 RPM und S.I.K., der Band des ursprünglichen Organisators, Andi. In einer emotionalen Ankündigung während einer Pause wurde bekannt gegeben, dass Andi seine Rolle als Organisator abgibt und Martin Kaun von der Allgäuer Band Grenzenlos diese Aufgabe übernimmt.
Die Metal-/Rockband Silenzer aus Österreich setzte den musikalischen Tag fort. Sie animierten das Publikum zu einer Wall of Death, einem Wunsch, den die enthusiastischen Besucher gerne erfüllten. Trotz der überwiegend stabilen Wetterbedingungen gab es immer wieder Regenschauer, die jedoch die Stimmung nicht trüben konnten.
Dieser Tag des Festivals stand ganz im Zeichen des Rock, Schlager fehlten auf der Playlist. Die Power-Metal-Band Mystic Prophecy sorgte mit ihrer energischen Performance und einem Cover eines Mike Oldfield-Songs für Begeisterung.
Bei Artefuckt hingegen wurde die Stimmung zunächst etwas gedämpfter, da der Schlagzeuger der Band im März überraschend verstorben war. Sie wurden heute vom Drummer von Stunde Null unterstützt und es war eine spürbare Hommage an ihren verstorbenen Bandkollegen. Die Band war am Ende ihres Auftritts von positiven Gefühlen überwältigt, die ihnen das Rock dein Leben Publikum entgegenbrachte.
Als es Zeit für den ersten Headliner des Abends war, füllte sich das Publikum vor der Bühne. Hinter dem Pseudonym „Der W“ verbirgt sich niemand Geringeres als Stephan Weidner von der Band Böhse Onkelz. Sein Auftritt wurde vom Publikum gebührend gewürdigt. Songs zwischen Rock, Punk und Melancholie rundeten den Abend gekonnt ab.
Den krönenden Abschluss des Festivals bildeten die KrawallBrüder. Mit einer eindrucksvollen Pyroshow und viel Energie beendeten sie das Festival und hinterließen ein Publikum, das bereits dem nächsten „Rock dein Leben“-Event entgegenfiebert.
Fazit
Trotz des regnerischen Wetters war das „Rock dein Leben“ Festival 2023 ein voller Erfolg. Die Besucher genossen die Musik, die Atmosphäre und die Gelegenheit, kleinere und große Bands live zu erleben. Die friedliche und ausgelassene Stimmung sowie die Abwesenheit jeglicher Zwischenfälle trugen zu einem insgesamt gelungenen Festival bei. Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe!
Bericht: Michaela Erhardt | Fotos: Adrian Sailer