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Freiburg Tapes 2015 – Fünf aus fünfzehn
11.07.2015 ZMF, Freiburg

Am vergangenen Samstag veranstaltete der Verein Multicore Freiburg e.V. im ZMF-Spiegelzelt eine Releaseparty zu ihrem Sampler “Freiburg Tapes”, der dieses Jahr in der siebten Ausgabe erscheint und auf dem 15 regionale Bands vertreten sind. Von diesen Bands wurden per Abstimmung letztendlich fünf in die rund halbstündigen Slots für diesen Konzert-Abend gevotet: Greenhouse, The Enshins, Black Armadillo, True Punch und Dead Cats on Mopeds.

Greenhouse:

Den stimmungsvollen Start machte die Band, die ursprünglich Bios & TheRapist hieß, sich aber vermutlich auf Grund der unglücklichen Doppeldeutigkeit des Namens nun als Greenhouse vorgestellt hatte. Gespielt wurde eine nette Mischung zwischen Rock und Pop mit Sprechgesang, die von der einen Seite mit Cajón und von der anderen von einer bluesigen Harp begleitet wurde.

Klassisch besetzt war dagegen das darauf folgende Quartett The Enshins. Deren “handgemachtes Indie-Zeug” war ziemlich rockig, erinnerte mich wegen der Gitarren zeitweilig an U2 und hatte, wie ich finde, auch etwas von Better Than Ezra oder ähnlichem. Das solide gespielte Programm wurde am Ende quasi zusätzlich mit “Zugabe!”-Rufen honoriert. Des straffen Zeitplans halber konnte der Forderung aber leider nicht nachgegangen werden.

The Enshins:

Für den nächsten Gig wurde dann ein kleines bisschen mehr umgebaut und, zumindest gefühlt, auch etwas mehr an Material aufgefahren – so z.B. auch ein DJ-Pult. Die Band True Punch kam zunächst ohne Frontmann, dafür in mehr oder weniger einheitlichem, schwarzen Outfit mit gelber Krawatte auf die Bühne und presste gleich ordentlich satten 90er-Crossover-Sound aus den Lautsprechern.

Nur kurz später kam dann auch Sänger Brian in Zwangsjacke und mit geschminkten Augen nach. Das Kleidungsstück sollte sich im weiteren Verlauf als äußerst passend erweisen, legte ihr Träger doch eine komplett irre, energiereiche Performance hin. Er ließ sich trotz des nicht gerade zum Bersten gefüllten Spiegelzelts das Crowdsurfen nicht nehmen und überließ beim abschließenden RATM-Cover “Killing in the Name” auch mal ein paar Fans der Band das Mikro.

True Punch:

Nachdem sich die Augen wieder vom Strobo-Gewitter erholt hatten, folgte das Programm von Black Armadillo, das wieder wesentlich weniger Show, dafür auf den Punkt gespielten Rock’n’Roll bot. Nicht zuletzt weil Bassist Achim hin und wieder zur Mundharmonika griff, bekam das Ganze auch einen Blues- und Southern-Rock-Einfluss.

Zum Abschluss kamen dann die Dead Cats On Mopeds, die von der ersten Minute an den Eindruck machten, also wollten sie mit ihrem energiegeladenen Punk-Rock das Zelt abbauen. Bei vollem Einsatz zerschlug der “Zweit-Schlagzeuger” einen Drumstick auf seiner Bau-Eimer-Trommel, während auf der anderen Bühnenflanke eine Gitarrensaite dem Schraddeln zum Opfer viel. Eine sehr mitreißende Show.

Black Armadillo:

Dead Cats on Mopeds:

Auch für den letzten Act war keine Zugabe mehr möglich. Nach rund drei Stunden Rock wurde dann noch einmal darauf hingewiesen, dass der Sampler am Ausgang käuflich erworben und die Bands so unterstützt werden könnten. Im Zelt würde nun die Club-Night folgen, hieß es – mit Leuten, “die Techno hören wollen”. Das war natürlich die richtige, mit einem Augenzwinkern versehene Ansage für den “Rauswurf” der sogleich empörten Rock-Fans.

Mein Fazit: Während Clueso im Zirkuszelt wohl eher den Pop vertreten haben dürte, war “Freiburg Tapes 2015 – Fünf aus Fünfzehn” die passende Veranstaltung für Freunde der Gitarrenmusik unterschiedlicher Ausprägungen – wobei Multicore grundsätzlich für lokale Bands aller Genres offen ist.
Für die mitreißenden Shows würde ich True Punch und den Dead Cats jeweils ein Bienchen verleihen, für die Musik an sich Black Armadillo und wiederum den motorisierten Zombie-Katzen. Aber das ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Alle samt waren absolut sehens- und hörenswert!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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