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Hong Faux & D-A-D
23.04.2014 C-Club Berlin

Irgendwie war der Abend international geprägt. Während im Champions League Halbfinale Bayern München gegen Real Madrid antraten, durfte im Berliner C-Club das überaus gut gelaunte Publikum musikalischen Hochgenuss aus Skandinavien erleben. Für ihre Jubiläums-Tour „30 Years 30 Gigs“ haben die Dänischen Hard Rocker D-A-D (aka Disneyland After Dark – die Jungs mussten ihre Band umbenennen, da eine nicht unbekannte Zeichentrick-Firma mit dem Namen nicht ganz einverstanden war) Hong Faux aus Schweden als Anheizer im Gepäck, die gerade ihre zweite Platte Hello Neptune veröffentlicht haben.

Besser könnte die Zusammenstellung der Bands kaum sein: der klassische 80er Jahre Stil von D-A-D wurde schön durch den Sound von Hong Faux ergänzt. Wie Kollege G.erald schon über das Debut The Crown that wears the Head schrieb: „…oder wie es der Radio-Jingle sagen würde: Musik der 70er, der 90er und das Beste von heute“. Man wurde an diesem Abend quasi durch fast alle Jahrzehnte der Rock-Musik geführt.

Der C-Club war beim Auftritt von Hong Faux noch etwas spärlich gefüllt. Jedoch sorgten die Jungs aus Schweden ordentlich für Stimmung. Diejenigen, die schon vor Ort waren, hatten auf jeden Fall merklich ihren Spaß bei der gut halbstündigen Zusammenstellung der besten Songs aus den zwei bisher veröffentlichten Platten. Spaß hatte sichtlich auch Gitarrist Björn Billgren, der mit seinen Posen für gute Laune sorgte.

Nach und nach erschienen immer mehr Fans, bis die kleine Halle dann sehr schnell voll war und D-A-D die Bühne betraten. Der Opener „Rin Tin Tin“ wurde noch recht dezent inszeniert. Bei sehr dunkler Beleuchtung spielten alle (mit Ausnahme des Drummers Laust Sonne) den gesamten Song mit dem Rücken zum Publikum. Danach ging´s dann aber langsam so richtig zur Sache. Der größte Blickfang war natürlich Bassist Stig Pedersen. Dies lag einerseits an seiner Auswahl extravaganter zweisaitiger Bässe. Neben dem blau oder rot beleuchteten durchsichtigen Plexiglas-Instrument zupfte er im Laufe des Abends noch eine Rakete, eine Cadillac-Heckflosse (selbstverständlich mit leuchtenden Rücklichtern), ein Bass in Form des Bandmaskottchens und einen Zweisaiter, dessen Korpus die Form einer riesigen Kopfplatte hat, während die Saiten in einer Kopfplatte in Form eines zierlichen Korpus enden. Zudem war kaum ein Objekt auf der Bühne als Hilfsmittel zum Posen vor ihm sicher.

Im Laufe des Abends wurde ein Hit nach dem anderen abgefeuert, auch wenn Sänger Jesper Binzer während einer seiner stets in sympathisch gebrochenem deutsch vorgetragenen Ansagen meinte: „Wir spielen heute keine Hits, nur gute Kunst!“. Die Stimmung war den ganzen Abend hindurch am kochen, teils waren die mitsingenden, jubelnden und bis über beide Ohren grinsenden Fans lauter als die Band selbst. D-A-D wurden in jedem Fall zu ihrem Geburtstag gebührend gefeiert.

 

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Über den Autor des Beitrags

Gunnar

Würde gern Gitarre spielen wie Angus oder Slash.

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