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Rock Am Stück 2018

Vor zwei Wochen waren wir von Tribe Online im Herzen von Deutschland, nahe Kassel, unterwegs. Ziel war das zehnjährige Jubiläum des Rock am Stück Festivals.

Die Location

Nach der von Stau gezeichneten Anreise am Freitag, erreichten wir den Campingplatz, der, ebenso wie das Festival, rund um Lohrberg in der Nähe von Fritzlar angesiedelt ist. Dabei ist gleich festzuhalten, dass wir keine Aussage zu den Laufwegen treffen können, da der Presse-/VIP-Campingplatz unmittelbar neben dem Eingang des Festivalgeländes war. Laut unserem Freund Tilo Klein gastierten in diesem Jahr annähernd 4000 Besucher auf dem Festival. Wieder einmal hatte die Familie Kessler die Austragung des Festivals durch ihre Unterstützung ermöglicht. In dem kleinen Tal waren bereits mehrere Felder zu Campingplätzen umfunktioniert worden. Die auf einem LKW-Anhänger basierende Bühne war mit einer beeindrucken Anlage und pyrotechnischen Einrichtungen gesäumt. Aber dazu später mehr.

Essen und Getränke

Wie auf jedem guten Festival gab es in der Festival-Area zahlreiche Essensangebote, die von Pizza über Burger bis zu asiatischen Essen reichte. An der Bar im Backstage-Bereich, die unser erstes Ziel war, haben wir uns direkt nach der lokalen Spezialität erkundigt. Der Äppler mit Cola war gefühlt innerhalb von Sekunden geleert. Unsere Mägen waren uns aber wahrscheinlich dankbar, als wir auf das ansässige Bier umgeschwenkt sind, was ebenfalls sehr süffig war. Für ein Festival waren sowohl die Getränke- wie auch die Speise-Preise in einem akzeptablen Rahmen und hochwertig. Man spürte, dass alle mit Herz und Seele dabei sind und der Profit nicht im Vordergrund stand.

Das Publikum

Anfangs war es schwer den Altersdurchschnitt anhand der vor dem Ticket-Verkaufshäuschen wartenden Schlange zu identifizieren. Doch vor der Bühne dämmerte uns dann, dass wir uns an diesem Wochenende wieder einmal jung fühlen würden. Zahlreiche Bekanntschaften rund um die Bühne und vor allem auf dem Campingplatz haben uns wieder einmal gezeigt, wie Musik Menschen verbinden kann. Wie auch das Line-Up Genres von Rock, über Deutschrock bis hin zu klassischen Heavy-Metal bot, so waren auch die Festivalbesucher aufgestellt. Zwischen zahlreichem Deutschrock-Merch von den Böhsen Onkelz und der am Samstag musizierenden Band Unantastbar aus Südtirol, fand man auch genügend Heavy Metal-Fans, die eindeutig wegen Accept und Doro für dieses Festival angereist waren.

Der Freitag

Wie bereits anfangs in diesem Bericht erwähnt, war es ein langer und von Stau gezeichneter Weg von Freiburg bis nach Fritzlar, sodass wir leider erst auf 18 Uhr das Festivalgelände betreten konnten und daher über die ersten Bands leider nicht berichten können. So bildete mit der Goitzsche Front der letzte Deutschrock Act das musikalische Highlight des Abends…. oder doch nicht? Wir haben schon mehrfach in Berichten mehr oder weniger freiwillig über diese Band berichtet. Klar, Musik ist immer Geschmackssache, dennoch verwundert es uns doch immer wieder wie die Jungs aus dem Osten, die Masse so stark für sich begeistern können. Sowohl textlich wie auch musikalisch ist bei dieser Band deutlich Luft nach oben. Dem wurde aber spätestens mit der darauf folgenden Band Tankard genüge getan. Wer bei der Front bereits einige alkoholische Getränke konsumiert hatte, der durfte sich auf ein musikalisches Highlight, ganz im Zeichen des Gerstensaftes freuen. Das musikalische Highlight des Abends bildete anschließend das Jon Schaffers Power-Metal Geschwader Iced Earth. Diese bildeten einen absoluten instrumentalen Kontrast zur Goitzschen Front und bewiesen, dass Musik aus deutlich mehr als nur drei Akkorden bestehen kann.

Kult oder schon peinlich? Der Headliner des Abends – Doro. Man kann über diese Frau sagen was man will, aber wo sie auf der Bühne steht wird die Pommesgabel mehr als nur gewürdigt und die Fans sind sofort mit dabei. Dennoch sind die Ansagen neben den einzelnen Interpretationen mittlerweile nicht mehr gerade tragbar. Dieses ganze True-Metal-Geschwätz wirkt wie aus dem Mund einer 20-Jährigen. Dennoch zeigte Doro was in ihr steckt und man merkte, dass sie wahrlich Lust auf die Show hatte. Und die Fans dankten es ihr!

Der Samstag

Samstag früh. Die Sonne erstrahlt, und die Vöglein singen. Nicht ganz. Anstatt der Vögel würde man von Soundcheck von Accept geweckt, die bereits in der Früh ihr Set für den Abend probten. Was kann es schöneres geben? Der Festival-Ground füllte sich an diesem Tag eher schleppend. So war selbst um 15:30 bei The Headlines kaum eine Menschenmasse anzutreffen. Erst am Ende von Diablo Blvd füllte sich die Crowd nach und nach. Vermutlich für die darauffolgende Band Combichrist. Und das zu Recht! Die Band war mit ihrer Mischung aus Aggrotech und Metal-Einflüssen mit Abstand der Exot auf diesem Festival. Neben der markanten Musik und den Pyro-Einlagen war Drummer Joe Letz mit seinen Drum- und vor allem Show-Einlagen eines der Highlights auf diesem Festival.

An diesem Abend gab es vermutlich zwei Headliner: Accept und Unantastbar. Zwei Bands, die musikalisch nicht weiter voneinander entfernt sein könnten. Unantastbar aus Südtirol begeisterte die angereisten Deutschrock Fans mit ihren ehrlichen Texten und spielten ein Konzert, dass sich bei den Anhängern bestimmt eingeprägt hat.
Nach Unantastbar wurde die Stage für das Bühnenbild von Accept geräumt. Was uns gleich ins Auge gestochen ist, waren die fehlenden Amps. Dafür hatte Christopher Williams ein riesiges Drumset zusammengestellt, das den industriellen Look der Bühnenelemente unterstützte. Zahlreiche hemmungslose Headbang-Einlagen von älteren, als auch jüngeren Fans, waren während des Konzerts im Publikum zu sehen. Spätesten als „Princess Of The Dawn“ durch das Tal hallte, hatte es auch den letzten in der Menge gepackt und er musste zumindest mit dem Kopf im Takt nicken. Wie schon am ersten Abend rundeten zahlreiche pyrotechnische Elemente das Konzert ab. An diesem Abend sind wir jedoch nicht wie am ersten Abend von einem Flammenwerfer in unmittelbarer Nähe überrascht worden. Hoffentlich wachsen alle Haare wieder nach.

Fazit: Rock Am Stück 2018

Es ist immer wieder schön ein durchweg gut organisiertes Festival mit angenehmem Publikum kennenlernen zu können. Zu unserem Bedauern war das Jubiläum unser erster Besuch von RAS. Hoffentlich wird es uns möglich sein, dieses kleine aber sehr charmante Festival im nächsten Jahr erneut zu besuchen.

Bericht: Adrian Sailer & Marvin Otec | Fotos: Adrian Sailer

Weitere Fotos gibt es auf SailerWatchBlog

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