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Skunk Anansie, Birth Of Joy
18.07.2013, Stimmen Festival, Lörrach

Skunk Anansie waren einige der wenigen Bands auf meiner Liste, ich dich bisher noch nicht gesehen hatte. Bisher hatte sich entweder noch nicht die Möglichkeit ergeben oder die Möglichkeit, also das Konzert, war geographisch einfach zu weit entfernt. Zum Glück sind, vor allen in den letzten Jahren, aber immer mehr tolle Events und Konzertreihen in der Regio gewachsen – auch das Stimmenfestival in Lörrach.

So machte ich mich mit Foto-Fuchs G.erald gen Süden auf und wir waren angenehm überrascht vom Konzert und dem Drumherum. Ohne Probleme in einem Parkhaus nähe des Burghofs geparkt, Presse- und Fotopässe eingesammelt und dann gemütlich im Tross der Fotografen, die wenigen Meter zum Marktplatz zurückgelegt. Ein tolles Ambiente für ein sommerliches Konzert. Das Areal war über vier Eingänge zu erreichen, auf dem Marktplatz selbst waren die Geschäfte und Restaurants offen, so dass neben der Festival-Gastro auch z.B. eine Eisdiele zur Verfügung stand.

Birth of Joy

Nachdem der Veranstalter noch kurz kund tat, dass das abgesagte Elton John Konzert im nächsten Jahr nachgeholt wird, sagte er dann die Vorband „Birth Of Joy“ auf den Niederlanden an. Die Jungs erinnerten mit ihrem Kleidungsstil und der Hammond-Orgel auf der Bühne ein bißchen an Gruppen wie die Doors. Ihr Sound erinnerte an Ihre großen Vorbilder The Doors und MC5, Rock mit Blues und Psychedelic-Einflüssen. Ein guter Auftritt, der sich gegen Ende steigerte, eine würdige Vorband.

Skunk Anansie

Der Name der Band hat übrigens nicht mit einem Stinktier zu tun, sondern ist eine Wortschöpfung aus „Anansi“ , dem afrikanischen Gott des Schabernacks, der als eine Art Spinne dargestellt wird und dem englischen Slang-Begriff  für Cannabis „Skunk“ – um den Bandnamen „ungezogener“ zu machen.

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann soweit, wenige Minuten nach 21 Uhr betraten die Briten von Skunk Anansie die Bühne.Zuerst Gitarrist Ace und dann Basser Cass, der sich zuvor im Trainingsanzug auf dem Marktplatz sehen lies, nach wenigen Akkorden folgte auch Frontfrau Skin.

True Faith

Die Outfits aus dem True Faith Video

Ihr Outfit mit dem ausgestopften Oberkörper erinnerte an wenig an die der Figuren aus dem „True Faith“ Video New Order. Skin selbst, mit modischem Kurzhaarschnitt und durchtrainiertem Body ein bißchen an die goldenen Tage von Grace Jones – die wie Skin ebenfalls jamaikanisch-stämmig ist.

Das Set bestand am Anfang vornehmlich aus Tracks aus dem aktuellen Album „Black Traffic“ das wir auch schon hier besprochen hatten. Dessen Opener „I Will Break You“ funktionierte auch wunderbar als Anheizer für die Menge, gefolgt vom nächsten Opener – „God Loves You“ vom Vorgängeralbum Wonderlustre.

Gerade zu dem Zeitpunkt an dem sich die meisten Besucher gefragt haben dürften, ob es der ständig in Bewegung befindlichen Skin nicht zu warm in ihrem Outfit ist, half ihr ein Roadie aus diesem und ein mit Pailletten besetzter (Strampel)-Anzug kam zum Vorschein. Das Set ging weiter und es folgten weitere Hits vom aktuellen Album wie „I Believe In You“ oder „Sad Sad Sad“ bevor dann ganz leise aber mit frenetischen Applaus gefeiert, die ersten Noten von „Weak“ erklangen.

Spätestens beim Refrain des darauffolgenden „Hedonism“ und dessen Kernzeile „Just because you feel good it doesn’t make you right oh no “ gab es kein Halten mehr! Skunk Anansie liessen nicht nach und legten immer genau dann noch eine Schippe drauf, wenn man dachte jetzt gäbe es nichts mehr zu toppen. „This Is Not A Game“ spannte wieder den Bogen zum aktullen Longplayer und mit „I Can Dream“ folgte ein persönliches Faves von mir.

Während den weiteren Tracks wie „Sad Sad Sad“, „Because Of You“, Yes It’s Fucking Politcal“ oder „Charlie Big Potato“ liefert die Band und besonders Fronterin Skin eine wunderbare Show ab, die getragen wurde von Richard Keith Lewis‘ (Cass) virtuosen Bassläufen und Martin Ivor Kent’s (Ace) seinen Gitarren-Riffs, sowie Drummer Mark Richardson’s Rhythmus-Vorgaben.

So mancher (älterer) Zuschauer dürfte die Kondtion der 1967 geborenen Deborah Anne Dyer a.k.a. Skin bewundert haben, die pausenlos in Bewegung war und sich eigentlich nur dann ruhig verhielt, wenn sie ein Bad in der Menge nahm und sich von den Händen der Besucher zurück auf die Bühne tragen lies – Stagediving in Perfektion.

Am Ende folgten dann nicht ein oder zweit Sets Zugaben und die Erkenntnis das Skunk Anansie soviel mehr sind. Mehr als eine Band die Mitte der Neunziger als Alternative Rock Band gelabelt wurden. Die Briten sind viel mehr, können viel mehr. Wunderbare Balladen, harte Rockkracher und Texte die mal persönlich oder politisch sein können. In jedem Fall aber als Band ein begnadeter Show Act und etwas, dass man sich nicht entgehen lassen sollte!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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