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Covenant – Leaving Babylon

Das “Bündnis” der drei Gründungsmitglieder (daher der Name) musste in letzter Zeit einige Turbulenzen überstehen. 2007 der überraschende Weggang von Gründungsmitglied Nachmanson, dann, Ende 2012, machte sich auch Daniel Myer (Haujobb) wieder aus dem Staub, der Nachmansons Platz eingenommen hatte. Um sich, laut eigenen Aussagen, wieder mehr um eigenen Projekten widmen zu können. Er wurde darauf durch den vierten Schweden im Bunde, Andreas Catjar, ersetzt.
Nun wird die “Phase der Desorientierung und Umstrukturierung” durch den Promotext zum neuen Album “Leaving Babylon” für beendet erklärt. Dabei sind aber keine Parallelen zu Kanzleramtschef Pofalla und dem NSA-Skandal (geht wählen!) zu ziehen, denn das abgelieferte Werk, bereits das achte der Bandgeschichte aus dem Studio, lässt dieses Statement nicht als einfache Willensbekundung stehen.

Eine erste Demonstration des 2013er-Covenant-Sounds lieferte bereits im Juni die heftige Dancefloor-Single “Last Dance”, die sich mit ihrem durchmarschierendem Beat zeitweilig auch erfolgreich in die DA-Charts vorgestampft hatte.
Dabei bietet die Platte einige Aspekte mehr als bloße Dance-Nummern… Der eröffnende Titeltrack startet zunächst mit einer schönen, vielversprechenden Rhythmus-Sequenz, bleibt dann aber sehr monoton. Mit der ständig wiederholten Textzeile “we’re leaving babylon” ist es als Album-Intro zu verstehen – und als direkte Hinleitung zu “Prime Movers”. Das zweite Stück macht seinem Namen alle Ehre und setzt mit seinem technoiden Beat und der gefälligen Synthie-Melodie eine erste schweißtreibende BPM-Marke.
Von den übrigen Stücken fallen vor allem die eingängigen Future-Pop-Nummern “The Kingdom Come” und “Ignorance And Bliss” positiv auf – klare Anspieltipps. Polarisieren dürfte dagegen das eigenwillige, experimentelle “I Walk Slow”, das ganz ruhig und sparsam mit ein paar cleanen Gitarren und leisem Gesang ausgestattet ist. Die entspannte Atmosphäre wird nur von Zeit zu Zeit durch Synthie-Noise unterbrochen. Vielleicht ein Stück das irritiert, irgendwie hat es aber auch eine großartige Wirkung.

Schließlich lässt das instrumentale “Leaving Bablyon II” zumindest die Limited Edition des Albums ausgiebig ausklingen. In den knapp zehn etwas langatmigen Minuten muss der Hörer mit kaum mehr als einem gemütlichen Beat und etwas Füllklang auskommen. Ein fast meditatives Outro.

“Leaving Babylon” fällt einem insgesamt nicht direkt um den Hals, sondern erschließt sich dem geneigten Elektro-Fan erst nach ein paar Durchläufen in der ganzen Vielfalt. Dann allerdings mag man kaum Schwächen ausmachen – am ehesten würde ich das nicht sehr originelle “Not To Be Here” als solche bezeichnen. Aber alles in allem ist das Album Klasse!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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