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dEUS – Following Sea

Bei dEUS weiß man eigentlich nie, wann das nächste Album kommt. Mitunter nimmt man auch mal Wartezeiten von 6 Jahren hin. Seit dem mittlerweile beständigen Line-Up scheint auch die Bandmaschine gut geölt zu sein, ein konstanter Output erfreut mal mehr, mal weniger die Fans. Und das ist das Schwierige bei dEUS: Die Erwartungen an ein neues Album sind IMMER extrem hoch. Ein wirklich schlechtes haben die Belgier noch nie veröffentlicht, dennoch war „Vantage Point“ wohl der – Vorsicht: Meinung – Tiefpunkt, trotz toller Songs wie „Slow“ oder „The Architect“, die Qualität des Albums „Ideal Crash“ scheint unerreichbar. So konnte es mit dem melancholisch-melodramatische „Keep You Close“ nur bergauf gehen. Zunächst sorgten Songs wie „Keep You Close“, „Second Nature“ oder „Constant Now“ mal wieder für einen Wow-Effekt, man probierte Neues, wie dustere gainsbourg-hafte Sprechgesangpassagen, und der Flow des Albums war wieder besser.

Ursprünglich sprach Sänger und Bandleader Tom Barman von EPs, die im Fahrwasser von „Keep You Close“ erscheinen sollten, weil einge der übriggebliebenen Songs aus den „Keep You Close“-Sessions wohl doch zu unterschiedlich ausgefallen sind. Und jetzt „Following Sea“, das doch recht überraschend als Album veröffentlicht wurde. Eine angenehme Überraschung, gleich der französischsprachige Opener „Quatre Mains“ sorgt, weil man etwas derartiges  bisher noch nie von dEUS gehört hat, für einen Paukenschlag. „Hidden Wounds“ ist ein mantraartiger Spoken Word Track über die Situation eines Soldaten nach traumatischen Kriegserlebnissen, basierend auf einem Guardian-Artikel. Verträumt hingegen „Nothings“, relaxte Atmosphäre und schwebende, perlende Gitarren. „Crazy About You“ ist ein etwas kitschiger Dancetrack für laue Sommerabende. „The Give Up Gene“ ist ein kühler, ruhiger Song mit toller Basslinie. „One Thing About Waves“ setzt mit seinen tollen Melodien und Gitarrenwänden stimmungsvoll den Schlusspunkt.

Das Konzept? Es gibt keines, das und seine Direktheit – der rant-artige Song „Fire Up The Google Beast Algorithm“ kommt ohne Refrain aus – macht „Following Sea“ mit „In A Bar Under The Sea“ vergleichbar: Es vereint gute Songs unterschiedlichster Couleur, vereint Dramatik, Romantik, Kitsch und Groove. Also warum nicht ein Album, 8 Monate noch dem letzten, möglicher Weise kommt ja sonst ein Weltuntergang dazwischen?!

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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