Orphan Hate – Attitude & Consequences
Vier Jahre haben sich “Orphan Hate” Zeit gelassen, um nun schließlich mit ihrem neuen Album “Attitude & Consequences” aufwarten zu können. Wer das Vorgängeralbum “Blinded by Illusion” kennt, dürfte sich auch mit dem neuen Werk schnell anfreunden können – auch wenn die Musik mittlerweile noch etwas mehr über die Genre-Grenzen hinweg geht. Zwar klebt da weiterhin das Etikett “Melodic Death Metal” drauf, das Album, das die Berliner abliefern, wird aber mehr und mehr auch aus anderen Richtungen (Alternative-, Groove- und New-Metal beispielsweise) beeinflusst, so dass die Aufschrift nur streckenweise zutrifft.
Für die wohl wichtigste Kompontente des eigenen Klangs zeichnet weiterhin Sina Niklas verantwortlich. Sie growlt und schreit was das Zeug hält und sorgt bei Neuhörern so sicher nicht selten für Erstaunen. Aber auch der übrige Sound geizt mit Härte so gar nicht. So gibt es gleich mit dem Opener “These Days” ordentlich was auf die Ohren.
Erfreulicherweise schaffen “Orphan Hate” es mit einigen Stücken, sich im Gehörgang festzusetzen – auch wenn das größtenteils ein paar Durchläufe bedarf. Der Opener ist schon genannt. Daneben finden sich aber noch weitere Songs, die die beiden Eigenschaften “hart” und “bleibt hängen” mitbringen. Da wären beispielsweise “Under The Sun” und “Science”.
Sowohl gesanglich als auch instrumentell können “Orphan Hate” aber auch sanftere Töne anschlagen, was sie passagenweise in einigen Stücken und nicht zuletzt mit der Ballade des Albums zeigen, “All That I Am” – definitiv auch ein Anspieltipp.
Ja, das Album zeigt auch Schwächen in Form von Titeln, die auch nach mehrmaligem Hören eher beliebig bleiben (z.B. “Uncalled For”). Trotzdem entfaltet sich “Attitude & Consequences” insgesamt von Mal zu Mal mehr und bietet auch Genre-Fremden (Melodic Death Metal) eine interessante Mischung.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…