Placebo – Life’s What You Make It EP
Zeitgleich mit der Retrospektive ‚A Place For Us To Dream‘ erscheint auch eine EP mit sechs unveröffentlichten Songs. Titelgebend ist der Talk Talk Klassiker ‚Life’s What You Make It‘. Diese einfache und doch faszinierende Tonfolge: Das Pianointro von ‚Life’s What You Make It‘, dazu die unvergleiche Stimme von Mark Hollis, diese ganz eigene Intonation, das ist ganz große Kunst.
Placebo, die Band um Brian Molko und Stefan Olsdal, sind ja bekannt für alle möglichen und auch unmöglichen Coverversionen. Den Song ‚Daddy Cool‘ von Boney M. konnten sie nur besser machen, Kate Bushs ‚Running Up That Hill‘ ist deshalb gelungen, weil Placebo aus dem Original etwas Eigenes machten. ‚Life’s What You Make It‘ dagegen ist eine blutleere 1:1 Kopie, die Pianos gegen komprimierte Synthies ausgetauscht, und natürlich mit dem markant schneidenden Nasal-Tenor Molkos. Wohlbekannt aus dem Radio das gefällig-glatt produzierte ‚Jesus Sun‘ mit Streicheroverkill. ‚Twenty Years‘ ist ebenfalls bekannt von der Singles-Collection ‚Once More With Feeling‘ und gleich zweimal live vertreten, einmal davon akustisch. ‚Autoluminiscent‘ ist eher unauffälliger Synthiepop. Und mit dem sich langsam aufbauenden ‚Song 6‘ bekommen sie einen dann zuletzt doch. Da schleichen sich die Synthies erst heran und dann wird die Gitarrenkeule ausgepackt: Der stärkste Song der EP.