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Plaitum – Constraint

Bereits 2011 haben Abigail Dersiley (Gesang) und Matt Canham (Synths, Produktion) das britische Electronic-Duo Plaitum gegründet, die letzten Jahre aber eher “ohne eine richtige Agenda” Musik gemacht. Dann bot sich ihnen die Chance, “eine wirkliche Band zu sein, die richtige Band-Sachen in einem richtigen Studio macht”. Was dabei herausgekommen ist, lässt sich nun auf dem Debütalbum “Constraint” hören.

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Video zu “Ovation”

Jede Menge Synth-Kleinteile und dick brummende Bässe bilden immer wieder gewaltige, alles andere als sparsame Soundkontrukte. Immer wieder kitzeln hektische, hochtönige Ticks den Gehörgang während Bass und Beat die ganze Mixtur in mäßigem Tempo einmassieren. Nicht nur Abis darüber gelegte Stimme ist immer wieder leicht verzerrt. Auch die Synthies kokettieren mit noisy und manchmal leicht dissonanten Klängen, während die Hooklines dagegen nicht selten ungemein catchy wirken. Alles zusammengenommen ein ziemlich frischer und eigenständiger Sound mit allerdings düsterer Gesamtstimmung.
Die zehn Songs sind durch zwei Interludes in drei Abschnitte aufgeteilt, was aber weniger der musikalischen Ordnung dienen soll als der Bildung thematischer Kapitel. Denn die Stücke folgen inhaltlich einem losen Konzept. Alles dreht sich um eine “ausbeuterische Beziehung”, der man sich aus verschiedenen Erzählperspektiven nähert — Trennung, One Night Stands, Stalking, so etwas eben.

Die Produktion auf “Constraint” hätte für meinen Geschmack gerne auch etwas reduzierter oder zurückhaltender ausfallen dürfen — zumindest streckenweise. Ach was! — Nörgeln auf hohem Niveau! Eigenständigkeit, mit jedem Durchlauf wachsende Nummern und kein Füllmaterial bzw. keine Aussetzer.
Mit ihrem Debütalbum setzen Plaitum eine respektable erste Marke und beweisen ein sicheres Händchen für außergewöhnliche Sounds und Stimmungen und ein ziemlich gutes Gespür für eingängige und interessante Refrains beim Songwriting.
Wem Electro-Pop gefällt und eine Mischung aus — ich werfe jetzt einfach mal drei Namen in den Ring — Nero, Portishead und Trentemøller grundsätzlich reizvoll erscheint, dem sei das Album hiermit wärmstens empfohlen. Anspieltipps: “Still In The Water”, “Ovation” (siehe eingebettetes Video oben) und “Jagwa”.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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