Siddharta – VI
Wären sie in ihrer Heimat Slowenien nicht so scheißerfolgreich, man könnte sie fast als tragische Figuren bezeichnen. Bereits Ihr drittes Album „RH-„, das sie auch in einer englischen Version für den europäischen Markt aufnahmen, sollte für das Quintett den Durchbruch bringen. Die anstehende Tour brachte sie in die kleineren Clubs in Deutschland. Jedes neue Album dann Hoffnungsträger, aber so richtig weiter kam man nicht. An der Musik kann es nicht gelegen haben, schon auf „RH-“ präsentiert man eine ungemein mitreissende und tanzbare Form des Folk Rock. Dabei macht man gerne recht ungestüm Gebrauch von Metal-Gitarren und mischt dem Ganzen hymnenhafte, mehrstimmige Refrains bei. Auch am Sympathiefaktor kann es nicht gelegen haben.
Nun erscheint mit „VI“ das mittlerweile sechste Album, entstanden teilweise in Los Angeles unter Mithilfe von Produzent Ross Robinson. Gleich der Opener „Stand Up For Me Now“ rockt ordentlich los, ein bisschen Piano, ein bisschen Synthie, dazu eine satte Gitarrenbreitseite. „The Whitest Swan“ zeigt das Gesangsspektrum, das Sänger Tomi Megli? draufhat, von energisch bis zart. „Bonsai“ brettert richtig los, kippt dann aber in einen hymnischen Refrain. „Alone“ ist die unvermeidliche Powerballade, die auf allen modernen Rockalben vorkommen muss. Sehr hübsch auch „Indian Boy“, ein Song mit Kindergeschrei im Intro, Tomis Sohn gewidmet. „VI“ ist ein rundum sympathisches Album mit einigen Hits, Siddharta klingen (im Vergleich zu RH-) aufgeräumter, man trennte sich vom Orchesterpomp. Auch der Folkanteil ist stark zurückgeschraubt, klar, „Malishka“ klingt nach Osteuropa, insgesamt gibt man sich aber internationaler. Sogar der neckische Akzent (besonders zu hören in „Core“ vom „RH-“ Album) tritt nicht mehr so zutage.
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