The BossHoss – SICK Arena Freiburg 22.09.2023
The BossHoss rockt Freiburg: Ein Abend mit Elektrizität und Emotionen
Nach einer ausgedehnten Tourpause melden sich The BossHoss fulminant zurück. Die Electric Horseman Tour, benannt nach ihrem gleichnamigen Album, machte in der Freiburger Sick-Arena den Auftakt. Mit dabei war eine Vorband, die für bombastische Stimmung sorgte.
Ein organisatorischer Wermutstropfen
Zu Beginn: Der Einlass verlief problemlos und die Zuschauer wurden schnell in die Sick-Arena hineingelassen. Allerdings waren die Wartezeiten an dem Getränke-Stand im Vorraum des Konzertbereichs unerfreulich lang. So verpassten einige Besucher möglicherweise Teile des Konzerts. Zudem mussten sich die andere Besucher an der Getränke-Schlange vorbei drängen, was den Einlass in die eigentliche Halle erschwerte.
Grund der langen Wartezeiten waren keinesfalls die durstigen Fans, vielmehr der Aufwand der Eingabe von Speisen und Getränken in eine Software. Kompliziertheit statt Umsatz lautet hier wohl die Devise. Ob das wirklich so zielführend war, ist an dieser Stelle sicherlich fraglich. Ein Punkt, den die Organisatoren in Zukunft berücksichtigen sollten, um den Ablauf flüssiger zu gestalten.
Das Publikum
Für einen Freitagabend und eine namhaften Band war die Sick-Arena leider sehr überschaubar gefüllt. Die Halle wurde in der Hälfte durch einen Vorhang geteilt. Selbst der verkleinerte Konzertbereich bot den angereisten Fans noch genügend Bewegungsfreiheit. Zudem wurde ein kleiner Bereich extra für Rollstuhlfahrer eingerichtet, inklusive einen kleinen Bereich der bestuhlt war.
Nichtsdestotrotz war, trotzt des überschaubaren Publikums, die Stimmung durch die Bank weg positiv. So hatte wirklich jeder die Möglichkeit, auf genügend Platz und vor allem auf eine gute Sicht. Lediglich ein paar genervte Stimmen konnte man heraushören als es darum ging, Getränke zu organisieren.
Die Vorgruppe: God’s Gift
Kurzfristig, nur einen Tag vorher, wurde bekannt: Das Quintett „God’s Gift“ wird die Bühne als Vorband betreten. Die Band, bestehend aus Musikern aus Regensburg und Barcelona, wurde Ende 2022 gegründet. Ihre musikalische Inspiration ziehen sie von Rocklegenden wie AC/DC und Aerosmith. Dies spiegelte sich auch in ihrer Performance wieder, insbesondere beim Gitarristen, dessen Stil an Angus Young erinnerte. Für eine halbe Stunde sorgten sie für eine mitreißende Stimmung und das Publikum zeigte sich, von der noch recht unbekannten Band, begeistert.
The BossHoss
Gegen 20:15 Uhr, nach einer kurzen Umbaupause, betrat The BossHoss die Bühne. Der Auftritt begann spektakulär mit einem Countdown, gefolgt vom Titelsong der gleichnamigen Tour. Zwischen den energiegeladenen Liedern scherzte Hoss mit dem Publikum, erkundigte sich nach den „Bobbele“ – der liebevollen Bezeichnung für gebürtige Freiburger – und stellte begeistert fest, dass sogar Fans aus Frankreich angereist waren.
Das Highlight des Abends? Ein Ständchen für ein Geburtstagskind und die jubilierende Tatsache, dass The BossHoss nun schon 20 Jahre auf der Bühne stehen. Die Show bot ein wunderbares Bühnenbild aus den Musikern und Bühnenambiente, viele Pyro-Effekte, mitreißende Song-Performances und eine Menge Interaktion zwischen Band und dem Publikum. Von rockigen Hits über Balladen bis hin zu Feuerzeugmomenten bei „Jolene“ war alles dabei, was das Herz höher schlagen lässt.
Das Konzert schien mit „Dos Bros“ zu enden, doch die lauten Zugabe-Rufe aus dem Publikum holten die Band zurück auf die Bühne. Hoss präsentierte „Three Little Words“ solo auf der Akustikgitarre, bevor die gesamte Band für den krönenden Abschluss, mit der Coverversion von Cameo – „Word Up“, sorgte. Einige Fans durften dies auf der Bühne hautnah miterleben, es wurde on Stage getanzt, gesungen und gefeiert.
Fazit
Der Abend übertraf alle Erwartungen. Die spontane Vorband „God’s Gift“ begeisterte und The BossHoss lieferten eine grandiose Show von zweieinhalb Stunden. Trotz eines überschaubaren Publikumsansturm ein durch und durch erfolgreicher Abend. Ein Preis-Leistung-Verhältnis an der Abendkasse von 60€ konnte auf alle Fälle überzeugen.
Bericht: Michaela Erhardt & Adrian Sailer | Fotos: Adrian Sailer