Stieg Larsson – Millennium: Verblendung, Teil 1
Der Ruhm kam leider zu spät. Erst nach dem Tod des schwedischen Autors mit dem Pseudonym Stieg Larsson wurde dessen Kriminalroman-Dreiteiler, die sogenannte Millennium-Trilogie, veröffentlicht und in Folge weltweit bekannt und erfolgreich.
So bekannt und erfolgreich, dass mittlerweile auch Hollywood Interesse gezeigt und 2011/2012 eine eigene, filmische Fassung des ersten Romans, mit dem aktuellen James Bond Daniel Craig als männlichen Hauptdarsteller, in die Kinos gebracht hat. Zuvor gab es aber auch schon eine sehr gelungene, extrem spannende Version (aller drei Teile) aus Schweden, mit der überzeugenden Noomi Rapace in der weiblichen Hauptrolle.
Jetzt jedenfalls bringt Panini die deutsche Ausgabe der Vertigo-Comic-Adaption von Kriminalautorin Denise Mina, mit nicht selten düsteren Zeichnungen von Leonardo Manco und Andrea Mutti, in die Regale. Ähnlich wie bei den schwedischen Filmen konnte bzw. wollte man sich auch hier nicht kurz fassen. Es wird insgesamt sechs Bände und somit zwei Bände pro Romanvorlage geben. Die Serie startet demnach mit der ersten Hälfte von “Millennium: Verblendung”, dessen schwedischer Originaltitel übersetzt übrigens “Männer die Frauen hassen” lautet, während man ihn im englisch-sprachigen Raum unter dem Namen “The Girl with the Dragon Tattoo” kennt.
Inhaltlich geht es in der Millennium-Trilogie hauptsächlich um die beiden Haupt-Charaktere Mikael Blomkvist, investigativer Journalist und Mitherausgeber des Millennium-Magazins, und Lisbeth Salander, eine sozial gestörte Punk-Hackerin, die in ihrem Leben so einiges mitmachen musste und noch immer muss.
In “Verblendung” wird Blomkvist mit der Aufklärung eines 40 Jahre zurückliegenden Mordes beauftragt und in einer parallelen Erzählung das Leben von Lisbeth gezeigt. Es geht um Familienzwiste, (un)menschliche Abgründe, wirtschaftliche Macht und organisierte Kriminalität. Vor allem aber geht es um das Thema sexueller Missbrauch.
Mehr möchte ich denjenigen, die die Stories noch nicht kennen, vorweg nicht verraten…
Natürlich kann es schon ganz hilfreich sein, wenn ein Comic eine so spannende Vorlage hat. Trotzdem gehört schon auch etwas dazu, so etwas zu Zeichnungen und Sprechblasen zu adaptieren.
“Stieg Larsson – Millennium: Verblendung, Teil 1” schafft das mit großartiger Optik und verständlicher Erzählweise hervorragend. Sowohl Fans zu empfehlen, die die Geschichte noch einmal anders erleben wollen, als auch Krimi- und Thriller-Fans, die Stieg Larsson noch nicht kennen.
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