Außergewöhnliche Festivals und wo sie zu finden sind – Teil 1

Habt ihr auch keine Lust in endlosen Schlangen zu stehen? Egal ob bei der Bändchenausgabe, am Bierstand oder noch schlimmer, an der Toilette? Menschmassen auf dem Campground, zu viele Bühnen, auf denen immer die Bands gleichzeitig spielen, welche ihr unbedingt sehen wollt? Dann ist diese Reihe genau richtig für euch. Wir stellen euch ein paar kleine regionale Festivals vor, die euch etwas ganz anderes bieten. Hier gibt es immer eine familiäre Atmosphäre, außergewöhnliche Locations, nur eine Bühne und vor allem viele Möglichkeiten neue Bands zu entdecken.

Wir starten diese Serie mit dem Wolfweez in Irslingen. Beides noch nie gehört? Kein Wunder, denn das Wolfweez kommt erst frisch auf die Festivallandschaft in Baden-Württemberg. Irslingen liegt grob gesagt etwas ländlich im Großraum Rottweil. Den Rottweiler Aufzug-Testturm kann man gut als Wegweiser nutzen, denn er ist vom Campingplatz aus zu sehen. Das Festival selbst findet etwas geschützt auf einer kleinen Lichtung im Wald statt. Ein Garant dafür, dass nicht zu viel Schall zu den wenigen Nachbarn getragen wird und die Anlage ordentlich aufgerissen werden kann.

Veranstaltet wird das zweitägige Festival von der Musikinitiative Irslingen 2019 e.V., welche von Musikern und Musikinteressierten gegründet wurde, um Nachwuchsmusiker und Bands zu unterstützen. Nachdem der erste Versuch einer Veranstaltung 2016 noch kurzfristig von den Behörden unterbunden wurde, gelang es 2017 direkt drei Bands auf die Bühne zu bringen. Im Folgejahr wurde der Festival-Samstag direkt noch durch einen Frühschoppen am Sonntag ergänzt. Dieses hat eine längere Tradition auf die ich nochmal zu sprechen komme. 2019 wuchs man weiter und hatte samstags 4 Bands, einen DJ und zum sonntäglichen Ausklang noch etwas Blasmusik.

Wie alle ambitionierten Aufsteiger wurde auch die Musikinitiative durch Corona ausgebremst und konnte erst 2022 einen neuen Anlauf starten. Dies dann aber richtig, denn das Festival wurde direkt um einen Tag erweitert. Am Freitag gab es Coverbands von Motörhead, Volbeat und Pantera. Samstags wurde es laut mit Schwergewichten wie Grave Digger und Brainstorm. Doch auch einige Newcomer durften nicht fehlen, sodass der Samstag auf 5 Bands kam. Samstags gabs natürlich auch wieder den Warm-Up mit Frühschoppen.

Der Frühschoppen…wir müssen kurz darauf zu sprechen kommen. Auf dem Gelände, auf dem das Wolfweez stattfindet, wurde über Jahrzehnte das Irslinger Waldfestfest vom Obst- & Gartenbauverein Irslingen e.V. veranstaltet. Nach dessen Auslaufen wollen die Macher:innen des Wolfweez diese Tradition am Leben erhalten und laden so zu Blasmusik und Mittagessen jeden ein, der kommen will. Der Eintritt zum Frühshoppen ist nämlich kostenfrei.

Kommen wir zur diesjährigen Ausgabe. Es gibt wieder zwei Tage voller Metal. Gestartet wird am Freitag, allerdings erst zur arbeitnehmerfreundlichen Zeit, um 17 Uhr. Dafür können die Headbanger unter anderem zu Fatefull Finality und Mystic Phrophecy ihr Haupthaar schütteln. Drei weitere Bands gibt es als Einheizer. Am Samstag geht es quasi nahtlos weiter. Der Frühshoppen wurde nämlich vorgezogen und beginnt um 10.30 Uhr. Da wird sich für einige die Frage gar nicht stellen, ob man ausnüchtert. Um 16 Uhr geht es dann los mit einem vollen Programm von sechs Bands. Warkings sind zweifelsohne der Headliner des Abends. Doch auch Freedom Call und Xandria brauchen sich nicht verstecken.

Fragt man sich natürlich, was das kostet. Schnapszahlige 77,- EUR werden für das Wochenendticket aufgerufen, welche für dieses Lineup mehr als angemessen sind. Wer noch sein Zelt, auf der nur wenige Meter entfernten Panoramawiese, aufschlagen möchte, muss 22,- EUR drauflegen. Alles in allem ein sehr fairer Kurs für zwei dichtgepackte Tage mit Musik und toller Atmosphäre, weitab von drängelnden Menschmassen, denn die Ticktes sind auf 2000 Stück limitiert.

Die Veranstalter des Wolfweez Open Air fassen ihr Konzept wie folgt zusammen: „Uns ist es ein großes Anliegen das Festival so zu veranstalten, dass es so gut sein muss, dass wir es selbst jedes Jahr besuchen würden. Von Metallern für Metaller. Ein großes Fest für Jung und Alt mit der Leidenschaft zur Metalmusik, gutem Bier, kurzen Wegen zwischen Camping und Festivalgelände, örtlichen Speisen und Getränken, sowie einem guten Flair mit dem Festivalgelände im Wald.“

Dem können wir nichts mehr hinzufügen und werden die diesjährige Ausgabe mit unseren Kameras begleiten.

Tickets gibt es hier!

Line-Up:

Freitag:
Madhouze
Avralize
Stormwhich
Mystic Prophecy
Fatefull Finality

Samstag:
FearPark
Sirius Curse
Xandria
Freedom Call
Warkings
Never Back Down

(Copyright Bilder:  Musikinitiative Irslingen 2019 e.V., BenHansa Fotografie, ReserFilms, Timo Weißer)

Über den Autor des Beitrags

Eightrocks

Hört am liebsten Symphonic- sowie Powermetal, kann sich aber auch für Pagan und Metalcore begeistern. Wenn er gerade einmal nicht mit Achterbahnen spielt, ist die Kamera im Anschlag.

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