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Black Veil Brides – Vale

Die Booklet-Innenseiten in Hochglanz und ausführlich mit allen Lyrics, die Außenseiten bzw. das Cover matt mit Glanz-Highlights, ebenso die CD selbst. Dazu wohl der inoffizielle Rekord für das Bandfoto mit den meisten Nieten im Leder, durchgängig schwarz geschminkte Augen und genauso gefärbten Mähnen. Äußerlich hat das Ganze schon einen gewissen (Rock-)Chic.
Und auch musikalisch hat sich das Quintett um Frontmann Andy Biersack für sein mittlerweile fünftes Album offenbar ein paar Gedanken gemacht. “Vale”, so der lateinische Titel (der so viel bedeutet wie “Lebe wohl!”), ist in zwei Teile (“Ultimus” und “Extimum”) gegliedert, bedient abermals die düster-romantische Klientel und versucht, das durch einen klassischen Touch mit pompösem Intro (“Incipiens ad finem” — “Am Ende beginnend”) und Streichern zu untermauern.

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Video zu “Wake Up”

Grundsätzlich kein schlechter Ansatz, das alles. Allerdings macht es den Anschein, als wäre man vieles zu verkopft angegangen. Zudem setzt sich auch der Trend zu einem immer harmloseren Sound fort. Die nach wie vor auf Eingängigkeit getrimmten Hooks wirken vergleichsweise (zum bisherigen Material) ideenlos und die schon erwähnten Streicher hinein gezwängt und mitunter unpassend oder zumindest überflüssig.
Haben die catchy Chorusse auf dem Vorgänger “Black Veil Brides IV” (der mir richtig gefallen hat) ihr Ziel größtenteils gut erreicht, haben diesmal — so zumindest mein Eindruck — manche eher den Charme eines Hasselhoff’schen Mitklatsch-Krachers (z.B. “The Last One”). Schließlich sind auf “Vale” auch verhältnismäßig viele sanftere Songs oder Abschnitte enthalten.
Dabei machen einige Stücke in Teilen durchaus auch Hoffnung — mit schweren Schraddel-Riffs, zweistimmigen Gitarren-Melodien und ordentlichem Groove zwischen Bass und Schlagzeug. Am besten gelungen sind das stampfende “The Outsider”, der Gipfel an Tempo und Härte auf der Platte: “My Vow” oder das langsam aber schwer groovende “Throw The First Stone”.

Black Veil Brides — zur Erinnerung: die Band wurde ursprünglich verschiedenen deftigeren Untergenres der Metal- und Rock-Familie zugeordnet — entwickeln sich mit “Vale” also weiter in Richtung radiokompatiblem Schmuse-Rock. Der wird sicher weiterhin genügend Abnehmer finden, vor allem aber wohl in der anvisierten Zielgruppe derjenigen Teenager, die Rock nur in äußerst gut verdaulicher Form vertragen.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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